Was sind die Spurs eigentlich noch ohne Harry Kane? Diese Frage stellten sie sich vor Saisonstart wohl auch im Norden Londons. Nach vier Spielen mit drei Siegen und einem Remis spricht über den zu Bayern abgewanderten Stürmer kaum mehr einer.
Gerade weil es Coach Ange Postecoglou geschafft hat, das Offensivspiel neu zu beleben. Nach vier Partien haben die Spurs bereits elf Tore erzielt - und damit genauso viele wie Meister ManCity, der am Samstag mit 5:1 über Fulham hinwegfegte.
Nach einem 5:2-Erfolg der Spurs sah es zu Beginn in Turf Moor nicht aus. Burnley legte einen Traumstart hin, weil Foster - war van de Ven entwischt - nach nur vier Minuten zum 1:0 einschob. Tottenham allerdings zeigte sich wenige Tage nach dem dramatischen League-Cup-Aus bei Fulham gefestigt. Und glich durch einen Konter aus: Solomon, Startelf-Debütant und einziger Wechsel im Vergleich zum 2:0 bei Bournemouth, bereitete für Son vor, der den Ball technisch anspruchsvoll über Keeper Trafford hinweghob (16.).
Noch vor der Pause hatten die Spurs den Spieß umgedreht, weil Burnley den Ball nicht wegbekam und Romero diesen vor der Strafraumkante ins linke obere Eck setzte (45.+2). Von einem Doppelwechsel erhoffe sich Coach Vincent Kompany eine Trendwende, doch der Liga-Neuling sah sich schnell einem noch höheren Rückstand ausgesetzt. Nach hohem Ballgewinn von Udogie schoss Maddison aus zentraler Position vor dem Strafraum zum 3:1 ein (54.).
Solomon sammelt zweiten Assist
Binnen drei Minuten beseitigte Son dann letzte Restzweifel mit seinen Toren zwei und drei an diesem Nachmittag - erst sammelte Solomon seinen zweiten Assist, dann bereitete Pedro Porro mustergültig vor (63., 66.). Mit der klaren Führung im Rücken ließ es Tottenham verständlicherweise ruhiger angehen. Und fing sich kurz vor Abpfiff noch den zweiten Gegentreffer: Nach doppeltem Doppelpass traf Joker Brownhill zum 2:5-Endstand (90.+4) - wieder war Ex-Wolfsburger van de Ven nicht ganz auf dem Posten gewesen.
Es war letztlich aber nur ein Schönheitsfleck in einem ansonsten überzeugenden Auswärtsaufritt. Und die Chance auf den nächsten Sieg nach der Länderspielpause steht gut: Am 16. September ist mit Sheffield United (ein Punkt aus vier Spielen) der nächste Aufsteiger bei den Spurs zu Gast.