Bundesliga

Hoffenheims Bruun Larsen: Nur Trainingsweltmeister statt WM

Däne kann sich auch unter Coach Breitenreiter nicht durchsetzen - Abschied im Winter?

Bruun Larsen: Nur Trainingsweltmeister statt WM

Hoffenheims Jacob Bruun Larsen bringt seine durchaus vorhandenen PS einfach nicht auf die Straße.

Hoffenheims Jacob Bruun Larsen bringt seine durchaus vorhandenen PS einfach nicht auf die Straße. IMAGO/Avanti

Immerhin Robert Skov hatte es auf den letzten Drücker noch ins WM-Aufgebot seines Landes geschafft, doch nach dem Aus Dänemarks bereits in der Gruppenphase ist der WM-Traum für den 24-Jährigen bereits wieder beendet. Immerhin verbuchte der in der Schlussphase eingewechselte Skov im finalen Gruppenspiel gegen Australien (0:1) noch einen WM-Auftritt, bei der EM 2021 war der Linksfüßer gänzlich ohne Einsatz geblieben.

Zwischenzeitlich hatte sich auch Hoffenheims zweiter Däne Hoffnungen auf eine WM-Nominierung gemacht. Schließlich war Jacob Bruun Larsen mit hohen Erwartungen in diese Spielzeit gestartet.

"Ich werde alles geben, um zu spielen und bei der WM dabei zu sein", hatte der 24-Jährige erklärt, "ich hoffe, Hoffenheim gibt mir die Chance, dem Nationaltrainer zu zeigen, was ich drauf habe. Mehr kann ich nicht tun."

Rückendeckung und Vertrauen von Breitenreiter

Doch es war nicht genug, nicht mal in Hoffenheim. Dabei konnte sich Bruun Larsen nun wirklich nicht über mangelnde Unterstützung beklagen. Auffällig, wie der neue Cheftrainer André Breitenreiter dem Dribbler einen Vorschuss an Rückendeckung und Vertrauen gönnte und ihn stark redete, um beste Voraussetzungen zu schaffen, endlich der Karriere den entscheidenden Kick zu geben. "Er ist schon in einer extrem guten Frühform, er zeigt sich sehr präsent im Training, ist torgefährlich und agil", versicherte der 49-Jährige nach den ersten gemeinsamen Wochen.

Dürftige Ausbeute

Doch auch das half nur bedingt. Zwar stand Bruun Larsen in 13 der bisherigen 17 Pflichtspielen auf dem Platz, dabei aber nur viermal in der Startelf, ansonsten brachte ihn Breitenreiter von der Bank. Die Ausbeute des Dänen fiel mit einem Tor und keinem einzigen Assist erneut dürftig aus für eine eigentlich kreative Offensivkraft. Bruun Larsen droht, in der Ablage "Ewiges Talent" abgeheftet zu werden, jedenfalls hat er das als Teenager bei Borussia Dortmund angedeutete Versprechen nie einlösen können.

Zumindest nicht, wenn es ernst wird. Immer wieder berichten Kollegen wie Beobachter von Bruun Larsens starken Trainingsleistungen und der rätselhaften Diskrepanz zu den Darbietungen im Wettkampf. "Er ist eigentlich in einer sehr guten Trainingsverfassung, konnte das aber im Spiel noch nicht so zeigen", musste auch Breitenreiter erkennen. Trainingsweltmeister statt WM-Teilnehmer. Bruun Larsen bringt seine durchaus vorhandenen PS einfach nicht auf die Straße.

Und deswegen wäre es keine Überraschung, wenn sich in der bevorstehenden Transferperiode die Wege trennen. Schon einmal hatte Bruun Larsen die TSG im Winter verlassen. Auch unter Sebastian Hoeneß kam der im Januar 2020 für neun Millionen Euro aus Dortmund geholte Angreifer nicht wie erhofft zum Zuge und ließ sich in der Rückründe 2020/21 zum RSC Anderlecht ausleihen. Auch in Belgien blieb er in neun Einsätzen ohne Scorerpunkt.

Bis 2024 läuft Bruun Larsens Vertrag noch in Hoffenheim

Gut möglich, dass bereits eineinhalb Jahre zuvor ein Abschied ansteht. Zwar ist der sympathische Däne nicht als unzufriedener Querulant bekannt, sondern zieht nach wie vor im Training voll mit. Aber eben nur im Training. Sollte sich also eine für beide Seiten interessante Alternative finden, dürfte Hoffenheim Bruun Larsen keine Steine in den Weg legen, um die Planstelle in der Offensive wirkungsvoller zu besetzen.

Michael Pfeifer

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