Bremens Trainer Viktor Skripnik tauschte nach der enttäuschenden 1:2-Heimniederlage gegen den FC Augsburg zweimal: Hoffnungsträger Pizarro kehrte zurück ins Sturmzentrum, für ihn nahm Ujah auf der Bank Platz. Außerdem begann Yatabaré für Öztunali (Bank).
Wolfsburgs Coach Dieter Hecking war im Vergleich zum 0:3 in der Champions League bei Real Madrid zu zwei Wechseln gezwungen: Dante (Gelb-Rot-Sperre) und Draxler (Oberschenkelverletzung) konnten nicht mitwirken, sie wurden von Knoche und Dost vertreten.
Die Partie begann eher verhalten, die Wolfsburger hatten zunächst mehr Spielanteile, kamen aber offensiv kaum gefährlich zur Geltung. Ein zu Recht aberkannter Abseitstreffer von Dost war in der Anfangsphase die einzige Torannäherung (12.). Anschließend wurden die Bremer besser und setzten die Wölfe früh unter Druck. Grillitsch hatte nach 19 Minuten die Riesenchance zur Führung, scheiterte aber im Eins-gegen-eins an VfL-Keeper Benaglio.
Die Gastgeber blieben dran, Bartels' Kopfball war jedoch zu drucklos (20.). Auf der Gegenseite fehlten den Gästen bis dato die klaren Ideen, deswegen hielt Guilavogui aus der Distanz drauf, verzog aber deutlich (26.). Auf der anderen Seite wurde es wenig später wesentlich gefährlicher. Bartels ließ Vieirinha im Strafraum stehen und setzte das Spielgerät an den rechten Pfosten, den Nachschuss verzog Pizarro (29.).
Pizarro wird zum Rekordtorschützen
Der 30. Spieltag
Doch der Peruaner bekam die nächste Chance zur Führung, und zwar vom Elfmeterpunkt. Vieirinha hatte Junuzovic im Strafraum zu Fall gebracht, Schiedsrichter Wolfgang Stark zeigte zu Recht auf den Punkt. Der Peruaner ließ sich nicht zweimal bitten und setzte den Ball an den linken Innenpfosten und von da aus ins Tor (32.). Damit ist er nun mir 102 Treffern alleiniger Rekordtorschütze der Bremer in der Bundesliga und hat Marco Bode (101) überholt.
Guilavogui hat die Antwort parat
Die Bremer Führung sollte jedoch nicht lange halten. Zunächst köpfte Dost im Zentrum knapp über den Kasten, sein Abschluss wurde jedoch von Gebre Selassie leicht abgefälscht (35.). Nach der folgenden Ecke kamen die Wolfsburger zum Ausgleich. Vieirinhas Standard verlängerte Dost auf den zweiten Pfosten, dort nickte Guilavogui aus kurzer Distanz ein (36.). Die Werderaner waren allerdings wenig geschockt und hätten zur erneuten Führung kommen können, der Abschluss von Bartels aus zwölf Metern war zu unplatziert (37.).
Grillitsch verzieht
Die Bremer kamen schwungvoll aus der Kabine, nach einem langen Ball von Garcia lief Benaglio genau zum richtigen Zeitpunkt raus und klärte gerade so vor Junuzovic (47.). Die Norddeutschen wollten den Sieg und blieben weiter offensiv ausgerichtet. Nach einer flachen Eckball-Variante jagte Grillitsch das Spielgerät über den Kasten (56.).
Bartels belohnt Bremer Bemühungen
Von den Wölfen kam offensiv wenig und nachdem Junuzovics Kopfball harmlos blieb (60), belohnten sich die Bremer. Junuzovic schickte Bartels nach Doppelpass in den Strafraum, der Flügelspieler tauchte alleine vor Benaglio auf und schob eiskalt ein – 2:1 (64.).
Yatabaré schiebt ein
Laufduell: Bremens Clemens Fritz (li.) gegen Wolfsburgs Vieirinha. Getty Images
Der VfL war nun gefordert, Hecking brachte nach 72 Minuten mit Kruse und Caligiuri für Vieirinha und Guilavogui zwei frische Kräfte für die Offensive. Und schon gab es den ersten gefährlichen Abschluss nach der Pause. Naldo hielt nach Freistoß aus der Distanz drauf, aber Wiedwald war im linken Eck (75.). Die Wölfe bauten nun zwar Druck auf, doch so wirklich gefährlich wurde es nicht. Die Bremer machten es dagegen besser: Bartels spielte Junuzovic stark links im Strafraum frei, der Österreicher gab den Ball ins Zentrum, wo Yatabaré nur noch den Fuß hinhalten musste (83.). Es war das erste Saisontor des Mannes aus Mali.
Dost macht's nochmal spannend
Doch wer dachte, das war es nun, der sah sich getäuscht. Nach 86 Minuten durfte Dost nach einer Rodriguez-Flanke ungehindert zum Anschluss einnicken. Die Bremer standen fortan sehr tief, Wolfsburg operierte mit langen Bällen. Einen davon nahm Kruse auf und drosch das Leder rechts am Tor vorbei (90.+2). Wenig später pfiff Schiedsrichter Stark ab und die Gastgeber feierten einen enorm wichtigen Dreier im Abstiegskampf.
Werder Bremen ist am Freitag (20.30 Uhr) beim HSV zu Gast. Der VfL Wolfsburg empfängt am Samstag (15.30 Uhr) den FC Augsburg.