Bei Werder Bremen konnte Urgestein Marco Bode nach überstandener Sprunggelenksverletzung seinen voraussichtlichen Bundesliga-Abschied von den heimischen Fans feiern. Er ersetzte Borowski. Zudem spielte im Vergleich zum 2:1 Erfolg bei Bayer Leverkusen Wehlage für Stalteri. St. Pauli ging mit vier Änderungen nach der 0:4-Pleite gegen den HSV ins Spiel. Für die angeschlagenen Scheinhardt und Inceman sowie für Held und Bürger kamen Gibbs, Amadou, Youngster Alexander Meier und Rath in die Mannschaft.
St. Pauli schien die letzte theoretische Möglichkeit, den Abstieg noch zu verhindern, früh nutzen zu wollen. Bereits in der 5. Minute gelang den Kiez-Kickern die Führung, nachdem Patschinski gut im Strafraum gearbeitet hatte, sodass Rahn aus gut 20 Metern abziehen konnte, und weil Baumann unglücklich abfälschte, Rost überwinden konnte. Der SV Werder versuchte zwar die gesamte erste Hälfte, Druck zu erzeugen, aber ohne großen Erfolg, da die Hamburger auf tiefem Geläuf weit zurückgezogen standen und sich clever verteidigten. Erst in den Schlussminuten der ersten Halbzeit wirkte das Offensivspiel des UEFA-Cup-Aspiranten überzeugender. Allerdings stand es zu diesem Zeitpunkt bereits 0:2 aus Sicht der Gastgeber, da Meggle in der 16. Minute mit einem Traumtor aus circa 23 Metern Rost keine Abwehrgelegenheit gab. Auch wenn der Zweitore-Vorsprung den Spielverlauf nicht widerspiegelte, war die Pauli-Führung dennoch nicht unverdient.
Engagiert kam Werder aus der Kabine und wurde bereits in der 49. Minute mit dem Anschlusstreffer durch Frings belohnt. Was in den ersten 45 Minuten noch nicht zu sehen war, klappte nun. Mit deutlich mehr Zug zum Tor erspielten sich die Bremer in der zweiten Hälfte Chance um Chance. In der 54. Minute war die Pauli-Deckung erneut überwunden. Henzler verschätzte sich bei einer Flanke von rechts, sodass Bode über ihn in Richtung leeres Tor köpfen konnte. Schließlich waren es Ailton und Stanislawski in Co-Produktion, die das Leder über die Linie drückten. Der FC St. Pauli hatte dem SVW nun nichts mehr entgegenzusetzen, der Siegtreffer schien nur eine Frage der Zeit zu sein. In der 77. Minute war es dann soweit: Frings mit seinem zweiten Tor, einem wunderschönen Kopfballtreffer ins linke untere Eck, überwand Henzler und brachte damit Werder den Sieg.
Bremen gelang es durch den gut erkämpften Erfolg, den 1. FC Kaiserslautern im Kampf um den letzten UEFA-Cup-Platz auf Distanz zu halten. Die beiden eher glücklichen Treffer reichten den Kiez-Kickern, die nun den bitteren Gang in die Zweite Liga antreten müssen, nicht, um zu Punkten zu kommen.
Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend