Bremens Trainer Thomas Schaaf schickte im Vergleich zum unglücklichen 2:2 gegen Hoffenheim, bei dem Werder in den letzten fünf Minuten einen 2:0 Vorsprung noch verspielt hatte, dieselbe Elf wie in der Vorwoche auf den Rasen. Zusätzlich stand dem Übungsleiter mit Junuzovic (zuletzt Magen-Darm-Infekt) eine weitere Alternative zur Verfügung. Bei der Eintracht hatte Coach Armin Veh nach dem 3:1 gegen Düsseldorf einige Fragezeichen bezüglich der Aufstellung. Nikolov (Leiste) und Jung (Muskelzerrung) sprangen auf den Zug auf und konnten von Beginn an mitwirken. Lediglich Top-Torjäger Meier (Bänderverletzung) schaffte es nicht in den Kader und wurde von Matmour ersetzt.
Getragen vom zwölften Mann startete Werder Bremen vor ausverkauftem Haus ins letzte Heimspiel der Saison. Fritz und Hunt (beide 2.) kamen früh zu ersten Abschlüssen für die galligen Hanseaten. Nochmals Hunt (13.) nach einer de-Bruyne-Ecke rundete bissige 15 Minuten der Gastgeber ab. Frankfurt war dagegen in den Anfangsminuten fast ausschließlich mit Defensivaufgaben beschäftigt und lauerte derweil auf Konter.
33. Spieltag
De Bruyne cool
Just in der Phase, in der die Eintracht begann besser mitzuspielen, ging Werder dann aber in Front. Bargfrede gewann einen Zweikampf im Mittelfeld und schaltete umgehend auf Offensive um. Der Mittelfeldabräumer schickte de Bruyne links in den Strafraum und der Belgier blieb vor Keeper Nikolov cool - 1:0 Werder (22.)! Die Adlerträger zeigten sich davon aber unbeeindruckt und spielten fortan munter nach vorne. Auch weil die Schaaf-Schützlinge sich nun zunehmend zurückzogen.
Frankfurt nun wacher
Allerdings musste sich die Eintracht den Vorwurf gefallen lassen, dass sie ihre Möglichkeiten nicht vernünftig zu Ende spielte. Mal war das Zentrum bei einer scharfen Jung-Hereingabe nicht besetzt (30.) und dann köpfte Russ nach klasse Vorarbeit von Inui und Oczipka aus fünf Metern über den Kasten (43.). Und Werder? Die Grün-Weißen zeigten sich nur noch sporadisch vor Nikolov: Torschütze de Bruyne zirkelte die Kugel aus der Distanz neben das Tor (35.). Außerdem hatten die Werderaner noch vor der Pause die fünfte Gelbe Karte von Bargfrede, der damit beim Saisonfinale in Nürnberg fehlen wird, zu beklagen (40.).
Lakic lässt Werder zittern
Zu Beginn des zweiten Durchgangs zogen dunkle Wolken über dem Weserstadion auf. Aus Werder-Sicht ein Bild mit Symbolcharakter: Denn kurz nach Wiederbeginn kam die Frankfurter Eintracht zum Ausgleich und Werder damit dem möglichen Abstieg wieder einen Schritt näher. Matmour setzte sich aus abseitsverdächtiger Position gegen zwei Mann durch und bediente Lakic, der nur noch ins leere Tor einschieben musste (51.).
Die Bremer waren nun komplett konsterniert und benötigten einige Minuten, um sich zu schütteln. Frankfurt bekam nun richtig Oberwasser: Inui ließ gleich zwei Chancen liegen (56., 58.). Die Schlinge zog sich immer weiter zu. Und ausgerechnet dann hätte Petersen die gebeutelte Bremer Seele beruhigen können, doch die FCB-Leihgabe verzog aus 15 Metern (65.).
Jubel in Bremen
Wenig später brach Jubel in Bremen aus, der Grund war aber keineswegs ein Treffer der Grün-Weißen, sondern der Zwischenstand aus München. In Bremen war man zudem erleichtert, dass ein Treffer der Hessen aufgrund einer Abseitsposition nicht gewertet wurde (73.). In der Schlussviertelstunde fing sich Werder wieder etwas, der Druck der Frankfurter wurde weniger. So schafften es die Bremer, anders als noch gegen Hoffenheim, den Ball über weite Strecken weit vom eigenen Tor wegzuhalten. Nach 92 gespielten Minuten beendete Schiedsrichter Gräfe dann das große Zittern bei den Hanseaten.
Nächsten Samstag muss Bremen am letzten Spieltag nach Nürnberg (15.30 Uhr), zur gleichen Zeit ist Frankfurt Gastgeber von Wolfsburg.