Bundesliga

Bremen bleibt drin - Skripnik adelt Pizarro und Fritz

Gebre Selassie: "Das habe ich noch nie gesehen"

Bremen bleibt drin - Skripnik adelt Pizarro und Fritz

Einer der Leistungsträger im Bremer Kader: Clemens Fritz wird von Santiago Garcia auf den Schultern getragen.

Einer der Leistungsträger im Bremer Kader: Clemens Fritz wird von Santiago Garcia auf den Schultern getragen. imago

Wie bereits vor dem letzten Heimspiel gegen Stuttgart (6:2) wurde der Bremer Mannschaftsbus von tausenden Werder-Anhängern frenetisch empfangen. "Das war unglaublich, dass habe ich noch nie in meinem Leben gesehen", zeigte sich Theodor Gebre Selassie beeindruckt. Angetrieben von den Zuschauern entwickelte sich allerdings ein zähes Spiel, beide Mannschaften wollten nicht den ersten Fehler machen. "Wir sind geduldig geblieben und haben uns gesagt, eine Chance kommt immer", fuhr Gebre Selassie fort.

Es dauerte bis zur 88. Minute, bis sich diese Möglichkeit bot. Zlatko Junuzovic brachte einen Freistoß ins Zentrum, Claudio Pizarro machte den Ball heiß. Am zweiten Pfosten lauerte Anthony Ujah, der das Leder ins Zentrum brachte. Dort kam der aufgerückte Papy Djilobodji mit dem Bein gerade noch hin und bugsierte das Leder endgültig über die Linie. "Ich weiß, wenn ich reinkomme, habe ich nur einen Job. Ich muss das Tor machen", sagte der in der 60. Minute eingewechselte Ujah gegenüber dem Mikrofon von Sky. Das Tor ging zwar nicht auf sein Konto, doch er hatte entscheidenden Anteil am Treffer. "Egal, wer das Tor gemacht hat, ich bin sehr glücklich", so der Angreifer weiter. "Ich habe Tony gesagt, du bist der Mann, der jetzt Geschichte schreiben kann", sagte Skripnik.

Spielersteckbrief Fritz
Fritz

Fritz Clemens

Spielersteckbrief Pizarro
Pizarro

Pizarro Claudio

Spielersteckbrief Gebre Selassie
Gebre Selassie

Gebre Selassie Theodor

Trainersteckbrief Skripnik
Skripnik

Skripnik Viktor

Werder Bremen - Vereinsdaten
Werder Bremen

Gründungsdatum

04.02.1899

Vereinsfarben

Grün-Weiß

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"Hut ab vor den Fans und dem Verein"

Nach dem Treffer brachten die Grün-Weißen das Ergebnis über die Zeit. Nach vier Minuten Nachspielzeit war Schluss, bei den Werder-Profis brachen alle Dämme. "Das ist brutal", so Junuzovic. "Am letzten Spieltag hast du alles in der Hand. Da musst du die Balance finden, das haben wir gut gemacht und uns belohnt. Das geht bestimmt in irgendeiner Weise in die Geschichte ein. Einfach nur Wahnsinn, Hut ab vor den Fans und dem Verein."

Spielbericht

Es war ein schmaler Grat für die Bremer, denn bei einer eigenen Niederlage und einem Stuttgarter Sieg hätte sogar der direkte Abstieg zu Buche stehen können. Doch die Schwaben lagen gegen Wolfsburg nach 29 Minuten mit 0:2 zurück - verloren am Ende 1:3. "Die Dramaturgie war der Wahnsinn", war auch Manager Thomas Eichin nach dem Abpfiff noch voller Emotionen. "Wir mussten ein bisschen aufpassen mit der Offensive. Es war sehr gefährlich. Wir haben gesagt, wir können das Spiel auch in den letzten Minuten entscheiden." Genau so kam es. Der Treffer in der 88. Minute bescherte dem SVW ein weiteres Jahr Bundesliga.

Wiedwald zum Saisonende zweimal zu Null

Dass es bis kurz vor Schluss noch 0:0 stand, hatten die Werderaner auch ihrem in dieser Saison nicht immer unumstrittenen Schlussmann Felix Wiedwald zu verdanken. Der Keeper reagierte gegen Änis Ben-Hatira und Makoto Hasebe im ersten Durchgang zweimal stark. Damit hat er zum Saisonende die ersten beiden Partien zu Null gespielt. "Ich habe mich auch wieder gesteigert zum Ende der Saison", räumte Wiedwald ein. "Umso schöner, dass in den letzten beiden Spielen die Null stand. Ganz Bremen ist ein Stein vom Herzen gefallen."

Ein besonderer Danke der Bremer Spieler galt natürlich den Fans.

Ein besonderer Danke der Bremer Spieler galt natürlich den Fans. imago

Skripniks Lob an Fritz und Pizarro

Es war eine durchwachsene Bremer Saison, die nötige Konstanz war nie so wirklich da. Doch zwei Spieler sind mit Sicherheit aus dem Bremer Kader rauszuheben: Claudio Pizarro und Clemens Fritz. Der Peruaner erzielte 14 Treffer und der SVW-Kapitän war Leitwolf in einer schweren Bremer Zeit. Fritz erklärte sogar kürzlich den Rücktritt vom Rücktritt und wird noch mindestens eine Saison das Werder-Trikot tragen. "Solche Leute wie Clemens oder Pizza, das sind Legenden", lobte Skripnik und wurde dann deutlich: "Ohne die beiden wären wir schon lange abgestiegen."

Doch glücklicherweise hatte Bremen beide an Bord und darf nun erst einmal den Klassenerhalt feiern. "Ich denke, es werden ein paar Bierchen getrunken. Es wird ein schöner Saisonabschluss", gab Wiedwald die Abendplanung vor. Nachdem die Feierlichkeiten im Norden Deutschlands abgeklungen sind, kann der Verein auf Hochtouren am Kader für die neue Saison schrauben. Nun herrscht Planungssicherheit mit einem weiteren Jahr Bundesliga. Ganz oben auf der Agenda von Manager Eichin: Die Vertragsverlängerung von Pizarro.

mst