Bundesliga

Bredlow: Wenn aus dankbar undankbar wird

Stuttgarts Torhüter wird in Frankfurt nur von Borna Sosa überlistet

Bredlow: Wenn aus dankbar undankbar wird

Undankbar überwunden: Fabian Bredlow.

Undankbar überwunden: Fabian Bredlow. IMAGO/Sportfoto Rudel

Lange war es wahrlich kein Spiel nachweislicher Fußballfreuden. Als die Gastgeber nach 54 Minuten schließlich auf den Geschmack gekommen und durch ihren Kapitän in Führung gegangen waren, schien die Küche für die Schwaben einmal mehr kalt zu bleiben. Nachdem Atakan Karazor einen Abschlussversuch von Djibril Sow geblockt hatte, war die Kugel halbrechts Rode vor die Füße gefallen. Fast aus dem Stand schickte dieser den Ball wieder Richtung Tor, wo sich ihm Borna Sosa in den Weg stellte. Nicht gerade die Situation, die man als brenzlig oder hochgefährlich nennen würde. "Das ist eigentlich ein dankbarer Ball für mich", sagt auch Fabian Bredlow, der eines Besseren belehrt wurde.

Spielbericht

Mit dem Kopf versuchte des Keepers Vordermann die Frankfurter Mischung aus Schuss und Flanke abzuwehren und lenkte den Ball dabei so unglücklich ab, dass dieser an Bredlows Händen vorbei im langen Eck einschlug. Undankbar, weil unhaltbar für den 27-Jährigen, der die Stuttgarter Felle auf dem Main dahinschwimmen sah. Dabei habe man "in der Vorwoche gegen den FC Bayern eine sehr gut erste Hälfte gezeigt. Daran wollten wir anknüpfen. Das haben wir gemacht", so Bredlow, der die Mannschaft für deren Auftritt in Hessen lobt. "Wir haben in der ersten Hälfte nichts zugelassen und in der zweiten immer wieder Nadelstiche gesetzt. Das macht Mut für die kommenden Wochen."

"Der Punkt kann noch sehr wertvoll sein"

In denen die Stuttgarter auch mal dreifach punkten sollten, wollen sie nicht den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze verlieren. "Der Punkt, den wir geholt haben, kann am Ende noch sehr wertvoll sein", sagt VfB-Sportchef Fabian Wohlgemuth, der sich der weiterhin akuten Brisanz im Tabellenbild bewusst ist. Leider habe sich die "Bilanz der vergangenen Wochen nicht groß verändert. Wir müssen natürlich irgendwann auch mal wieder dreifach punkten". Fast wäre dies sogar gelungen. In der Schussphase der Partie hatten die in der 75. Minute durch Silas zum Ausgleich gekommenen Stuttgarter gedrängt. Ohne jedoch nochmals erfolgreich zu werden. "Da hätten wir möglicherweise auch drei Punkte mitnehmen können", sagt Wohlgemuth.

Die zweite große Möglichkeit der Schwaben hatte Enzo Millot, der sich nach schweren Zeiten unter Trainer Bruno Labbadia zuletzt immer mehr Spielzeit verdient hat. Der Franzose kam in der 79. Minute und schlenzte kurz nach seiner Einwechslung den Ball aussichtsreich am langen Eck des Eintracht-Tores vorbei. Ein dankbarer Schuss am Tor vorbei, der undankbarerweise für Millot keinen Frankfurter fand, um den Versuch des Offensivmanns zu unterstützen, wie es Sosa bei Rode getan hatte.

George Moissidis