Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht stellte nach dem 2:2-Unentschieden in Köln gleich mehrfach um. Spielführer Kruppke und Theuerkauf hatten mit Magen und Darm Probleme, Dogan mit den Adduktoren. Vrancic fand sich auf der Bank wieder. Boland, Pfitzner, Correia und Kessel durften so beginnen.
Union-Trainer Uwe Neuhaus musste im Vergleich zum 2:0-Erfolg gegen Kaiserslautern auf Kapitän Mattuschka (Gelbsperre) verzichten. Silvio rutschte so ins Team.
Tore satt und ein sehr ansehnliches Zweitligaspiel bekamen die Fans an Braunschweigs Hamburger Straße bereits in den ersten 45 Minuten zu sehen. Ein früher Berliner Treffer hatte taktisches Geplänkel in der Anfangsphase schnell unnötig gemacht. Nemec köpfte eine erste Ecke unbedrängt zur Führung ein (4.). Ein katastrophaler Aussetzer von Stürmer Terodde brachte die Löwen aber zurück ins Spiel. Ein Rückpass war eigentlich für den eigenen Torwart Haas gedacht, kam aber maßgenau in den Lauf von Aushilfskapitän Kumbela. Der umkurvte noch den Schlussmann und schoss aus spitzem Winkel flach ein (10.).
Der 19. Spieltag
Es ging schwungvoll weiter, wenn auch vor den Toren nun etwas Ruhe aufkam. Beide Mannschaften beharkten sich meist im Mittelfeld, das aber auf Augenhöhe und mit reichlich Einsatz. Dann wagte sich erneut Union wieder gefährlich an den gegnerischen Strafraum. Bicakcic konnte zwar Terodde noch mit einer Grätsche kurz vor dem eigenen Sechzehner vom Ball trennen, servierte aber so perfekt für Nemec. Der hob das Spielgerät über den weit vor der Linie postierten Davari in die Maschen (32.). Die „Eisernen“ hätten die Führung auch noch ausbauen können: Terodde vergab aber aus 16 Metern knapp (41.). So durfte Kumbela erneut egalisieren. Nach einem etwas unbedarften Einsteigen von Stuff gegen Ademi gab es Strafstoß. Kumbelas Saisontor Nummer 11 war vom Punkt aus Formsache (43.).
Nach dem Seitenwechsel ging es sofort munter weiter. Silvio köpfte einen Freistoß gefährlich auf das Tor der Gastgeber. Davari wehrte mit Glück, Geschick und Oberschenkel zur Ecke ab (47.). Es war im weiteren Verlauf aber erstmals Braunschweig, das einen Treffer vorlegte und in Führung gehen konnte. Der Torschütze? Der hieß heute Kumbela! Nach Traumpass von Boland schoss der Angreifer platziert zum 3:2 ein (57.). Und kurz darauf verantwortete er beinahe das 4:2. Nach Kohlmann-Patzer prüfte er Haas aber vergebens (61.).
Bolands Kunstschuss ist entscheidend - Quirings Tor fällt zu spät
Die Entscheidung der Partie nahte, Braunschweig steigerte den Druck auf das Gästetor nun kontinuierlich und kam durch Pfitzner (73.) und Reichel (74.) dem 4:2 schon sehr nahe. Als Bolands Freistoß von der rechten Seite dann den Weg durch das Getümmel vor dem Tor fand und vom Innenpfosten aus über die Linie sprang, war es dann soweit. Die Eintracht zeigte sich erneut als Spitzenteam, steigerte sich zum richtigen Zeitpunkt und erwischte Union eiskalt. Am Erfolg im letzten Spiel vor der Winterpause war nicht mehr zu rütteln, da Quirings Anschlusstor - er schoss eine Reichel-Bogenlampe direkt ein - schlicht zu spät fiel (90.). Braunschweig sicherte sich letztlich verdient und überzeugend die Tabellenführung bis in das Jahr 2013 hinein.
Jetzt ist erstmal Winterpause. Braunschweig spielt wieder am Samstag, den 2.Februar (13 Uhr) in Paderborn. Union Berlin bereits tags zuvor gegen Sandhausen.