Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht brachte nach dem 0:2 im DFB-Pokal gegen den SC Freiburg fünf Neue: Davari kehrte ins Tor zurück und verwies Petkovic auf die Bank. Außerdem spielten Dogan, Boland, Kumbela und Raffael Korte für Correia (Innenbandriss), Pfitzner, Ademi und Gianluca Korte.
Dagegen beließ es Sandhausens Coach Gerd Dais bei einem Wechsel: Im Vergleich zum 0:3 im DFB-Pokal auf Schalke erhielt Schauerte den Vorzug vor Kandziora.
Nach kurzer Abtastphase rissen die Braunschweiger das Zepter an sich und übten sich alsbald in Dominanz. Die Löwen punkteten vor allem durch ihr effizientes Pressing, durch das sie zu zahlreichen Ballgewinnen und dann auch zu schnellen Abschlüssen kamen. Sandhausens Schlussmann Ischdonat wurde in der Anfangsviertelstunde gleich mal warm geschossen - der 36 Jahre alte Routinier hielt seinen Kasten mit teils starken Paraden gegen Boland (9.), Vrancic (12.) und Korte (14.) zunächst jedoch sauber.
Der 12. Spieltag
Der SVS, der in den ersten Minuten immerhin ab und an mal Entlastungsangriffe fahren konnte, geriet unter Dauerdruck und kam kaum noch aus der eigenen Hälfte heraus. Selten behielten die Sandhäuser den Ball länger in den eigenen Reihen, hatten jedoch Glück, dass sich der Tabellenführer nicht für sein Engagement belohnte (Kumbela, 24.).
Das enorme Tempo konnte die Eintracht aber nicht über die gesamte Zeit hinweg gehen. Folglich war es logisch, dass die Hausherren mit fortschreitender Spieldauer ein wenig nachließen. Die Sandhäuser dürften dafür dankbar gewesen sein, gerieten sie doch nun nicht mehr in ernste Gefahr. Weil die Dais-Elf nach vorne allerdings auch rein gar nichts mehr zustande brachte, herrschte in der Hamburger Straße Tristesse. Kurz vor dem Pausenpfiff war der Bann allerdings gebrochen: Nach einem Abschlag ging es rasend schnell, Korte entwischte auf rechts und flankte punktgenau ins Zentrum auf Kumbela, der aus kurzer Distanz per Kopf den hochverdienten 1:0-Pausenstand markierte (45.).
Kumbela hat Blut geleckt - Riemanns Ersatz trumpft auf
Laufduell: Tüting gegen Kumbela (re.). picture alliance
Kumbela hatte Blut geleckt und legte kurz nach Wiederanpfiff gleich einen drauf: Vrancic brachte eine Ecke von rechts nach innen, wo sich der Deutsch-Kongolese frei lief und aus fünf Metern trocken ins rechte Eck vollendete - 2:0 (50.). Die Entscheidung? Nein! Die Löwen verpassten es nämlich, den Sack zuzumachen - Kruppkes Schuss wurde geblockt (58.), Bicakcic stand knapp im Abseits (59.) und Korte jagte das Leder drüber (60.).
Dann machten die Sandhäuser aus der Not eine Tugend. Riemann verletzte sich nach einem Zusammenstoß mit Korte am Knöchel und musste gegen Löning ausgewechselt werden. Ausgerechnet Löning war es dann, der wenige Sekunden nach seiner Hereinnahme bei einer Freistoßflanke den Anschluss erzielte (62.). Es war der Weckruf für den SVS, der danach wie ausgewechselt auftrat und vor allem weniger ängstlich agierte. Die Begegnung wurde deutlich lebhafter, auch weil beide Mannschaften jetzt mit offenem Visier spielten.
Die besseren Chancen hatte weiterhin die Eintracht, die mittlerweile verstärkt über Konter kam. Kumbela köpfte jedoch zuerst drüber (65.) und nahm dann auch noch Ischdonats Geschenk (68.) nicht an, während Reichel einen Strafstoß verlangte und nicht zugesprochen bekam (71.). Es blieb demnach eine spannende Sache, die in einer hektischen Schlussphase mündete. In dieser traten die Sandhäuser durchaus mutig auf, fanden letztlich dann aber doch kein geeignetes Mittel gegen die Braunschweiger, die zwar wackelten, sich den Sieg jedoch nicht mehr nehmen ließen.
Die Braunschweiger Eintracht ist am kommenden Spieltag erneut freitags gefordert, dann geht es ins Erzgebirge nach Aue (18 Uhr). Sandhausen empfängt zeitgleich die Berliner Hertha.