2. Bundesliga

Braunschweig am Abgrund: "Die sportliche Lage ist ernst"

BTSV lässt auch die Basics vermissen

Braunschweig am Abgrund: "Nicht nur die sportliche Lage ist ernst"

Hängende Köpfe und wenig Hoffnung für Braunschweig.

Hängende Köpfe und wenig Hoffnung für Braunschweig. IMAGO/osnapix

Das Niedersachsenderby sollte für Eintracht Braunschweig die Kehrtwende bringen, dieses Vorhaben ging am Sonntag in Hannover aber nach hinten los. Der BTSV war beim großen Rivalen nahezu chancenlos, was man mit Blick auf die Tabelle aber bereits vor der Partie hätte erwarten können. Weniger die Niederlage an sich, sondern viel mehr die Art und Weise des Auftretens macht aktuell wenig Hoffnung, dass es bei den Löwen in naher Zukunft besser wird.

Bereits nach zwölf Minuten führte Hannover, Marcel Halstenbergs 2:0 per Elfmeter kurz vor der Pause war bereits die Vorentscheidung. Im ersten Durchgang fehlte es dem BTSV nicht nur an spielerischen Mitteln, sondern auch "an Präsenz und Aggressivität", kritisierte Rückkehrer Ermin Bicakcic nach der Partie. Der zuvor vereinslose Verteidiger hatte auch in Hälfte zwei alle Hände voll zu tun, dass es nicht noch bitterer wurde, nachdem Kapitän Jannis Nikolaou in Minute 57 mit Gelb-Rot vom Platz flog. "Wir wollten auf Konter lauern, mussten aber aufpassen, dass wir nicht noch ein Gegentor kassieren", so der 33-Jährige.

Hannover beließ es beim 2:0, was gleichzeitig Braunschweigs fünfte Liga-Pleite in Folge war. Den letzten und einzigen Dreier in dieser Saison gab es am 3. Spieltag gegen Schalke, seitdem holten die Löwen nur zwei Remis gegen St. Pauli und Nürnberg. Das macht nach zwölf Spieltagen in der Summe nur fünf Punkte, bereits jetzt hat der BTSV sieben Zähler Rückstand auf Platz 16. Zusätzlich stellen die Niedersachsen mit nur sieben Treffern den mit Abstand schlechtesten Sturm der Liga.

"Die Glut ist bei den Jungs da"

Interimstrainer Marc Pfitzner scheint mit seinem Latein bereits am Ende, der erhoffte Effekt nach der Trennung von Jens Härtel ist längst verpufft. Bleibt nun nur noch die Vorstellung eines neuen Cheftrainers, die zeitnah geschehen soll, als Hoffnungsschimmer. Ob dann alles besser wird? "Die Glut ist bei den Jungs da", versichert Bicakcic. "Wir müssen nun Wege finden, das Feuer zu entfachen. Da müssen wir als die erfahrenen Spieler vorangehen. Es bringt nichts, nur zu reden, sondern es muss auch auf den Platz gebracht werden", nimmt sich der Neuzugang selbst in die Pflicht.

Erschreckend ist jedoch, dass es selbst in Spielen wie gegen Hannover an den Basics scheitert. Daher ist laut Bicakcic "nicht nur die sportliche Lage ernst". Bis zur Winterpause, in der Braunschweig auch personell definitiv nachlegen muss, treffen die Löwen mit Osnabrück und Wiesbaden noch auf zwei Aufsteiger. Dazu die Duelle mit dem HSV, Fürth und dem FCK. Will Braunschweig im neuen Jahr noch reelle Chancen auf den Klassenerhalt haben, müssen nicht nur Siege gegen vermeintlich gleichstarke Gegner, sondern auch gegen jene vermeintlichen Spitzenteams her.

tso

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