Torflaute: Cottbus ist seit 279 Minuten ohne Tor, nur Bielefeld wartet länger auf einen Treffer (287 Minuten). "Vorm Tor", sagt Marco Stiepermann, "fehlt uns das letzte Quäntchen." An Präzision, an Entschlossenheit, an Gier. In dieser Woche lässt Bommer verstärkt Abschlüsse üben.
Abhängigkeit von Sanogo: Mit den Transfers von Jendrisek, Takyi und Affane wollte der Klub den Ivorer entlasten. Klappte nicht. Sanogo (sechs Tore) traf seit dem 5. Spieltag nicht mehr. In einer Tabelle seit dem 5. Spieltag ist Energie Letzter - kein Zufall.
Auswärtsschwäche: Cottbus gewann keines der letzten zwölf Ligaspiele in der Fremde, das ist Energies längste Serie in der 2. Liga seit 2004 (damals 13 Auswärtsspiele in Folge sieglos). Nur Dresden (20 Auswärtsspiele ohne Sieg) ist als Gast noch harmloser.
Standards: Ganze drei Tore nach Standards (ungefährlicher sind nur Köln und FSV Frankfurt, je zwei), die sich auf zwei Elfmeter und einen Einwurf verteilen. Heißt: Ecken und Freistöße brachten nichts ein - einmalig in der Liga! Dazu kommen acht Standard-Gegentore - nur Bielefeld (11) und Düsseldorf (9) sind anfälliger.
Konter: Neben 1860 München ist Energie das einzige Team ohne Kontertor. Zu oft stimmen Laufwege und Passtiming nicht.
Inkonstanz: Nach der Pause erzielte Cottbus erst fünf Treffer, nur Sandhausen (vier) ist erfolgloser.
Der Mängelkatalog ist sehr lang - vermutlich länger als der Geduldsfaden von Klub-Boss Lepsch. Für den Winter waren Vertragsgespräche geplant. Jetzt muss Bommer erst mal die Herbstkrise meistern.
Steffen Rohr