Der Zeitplan war bereits verabredet - und könnte nun erheblich durcheinandergeraten. Für die zweite Oktoberhälfte hatte der Aufsichtsrat des HSV seinem Sportvorstand Jonas Boldt Gespräche über dessen auslaufenden Vertrag avisiert. Nun aber könnten die Räte unter Druck geraten. Denn: Aus Italien schwappten am Mittwoch Meldungen von einem Interesse von AS Rom am 38-Jährigen herüber und es ist verbürgt: Es sind mehr als Gerüchte.
Die Tageszeitung Il Tempo berichtet ganz konkret von einem ersten Treffen zwischen Boldt und den Roma-Besitzern Dan und Ryan Friedkin. Der Ex-Leverkusener ist zwar nicht der einzige Kandidat, auch Ralf Rangnick und vor allem Fabio Paratici, der Sportdirektor von Juventus Turin, sollen auf der Römer Liste stehen - Boldt aber zählt dazu.
Dass er sich mit dem Interesse aus der Serie A beschäftigt, ist nachvollziehbar, Stand jetzt endet sein Arbeitspapier im Sommer. Dennoch bedeutet der Kontakt mit den Römern nicht zwangsläufig, dass ein Abschied bevorsteht. Seit dem Aus von Bernd Hoffmann, vor allem aber seit den personellen Maßnahmen im zurückliegenden Sommer gilt Boldts Job-Zufriedenheit an der Elbe als ausgesprochen hoch. Boldt sieht den HSV nicht nur mit Trainer Daniel Thioune, sondern auch auf der Direktorenebene mit Horst Hrubesch im Nachwuchs und Michael Mutzel im Profibereich gut aufgestellt. Auch die Verträge dieses Duos enden im Sommer, beiden hat er schon entsprechende Signale zukommen lassen, dass er sie gern über 2021 hinaus an den HSV binden würde. Nun aber geht es vor allem um seine Zukunft. Die hat der Aufsichtsrat zu klären und dabei einen prominenten Mitbewerber.