Bundesliga

Bochums ideale Viererkette? 50 Prozent fehlen

Reis verordnet intensive Trainingswoche vor Schlüsselspiel gegen Stuttgart

Bochums ideale Viererkette? 50 Prozent fehlen

Noch immer nicht fit: Maxim Leitsch kann Bochum derzeit nicht helfen.

Noch immer nicht fit: Maxim Leitsch kann Bochum derzeit nicht helfen. imago images/RHR-Foto

Beim 2:0 gegen Mainz am zweiten Spieltag hatte sich der Aufsteiger im Ruhrstadion von seiner allerbesten Seite gezeigt. So oder so ähnlich soll seine Elf nach der Bauchlandung in München auftreten, fordert Thomas Reis.

Der VfL-Coach verordnete seinen Profis eine intensive Trainingswoche. Man werde, so Reis, deutlich mehr Zeit miteinander verbringen. Eine Reaktion nach dem 0:7 war natürlich erforderlich, aber es ist ein schmaler Grat für den Trainer. Natürlich muss er seine Jungs kritisieren, ziemlich heftig sogar; allerdings muss er die Mannschaft auch wieder aufbauen vor dem Schlüsselspiel gegen den ebenfalls mäßig gestarteten VfB Stuttgart.

Gamboa und Leitsch fallen aus

Seine etatmäßige Viererkette, die Wunschformation also, wird Reis auch am Sonntag nicht am Start haben, das war schon abzusehen. Cristian Gamboa, am Ellbogen operiert, macht zwar wieder erste Ballübungen, ist von einem Pflichtspieleinsatz aber noch ein gutes Stückchen entfernt.

Und seine Hoffnung, endlich mal wieder auf Maxim Leitsch bauen zu können, muss Reis auch begraben. Der Innenverteidiger laboriert weiterhin an nicht näher definierten muskulären Problemen, auch ein Faserriss soll im Spiel sein. Immer wieder hofft Reis, den talentierten Abwehrmann ins Training einbauen zu können, immer wieder muss er sich dann von seinem Plan verabschieden. So könnten neben den gesetzten Armel Bella Kotchap und Linksverteidiger Danilo Soares wohl wie schon gegen die Bayern Vassilis Lampropoulos und Konstantinos Stafylidis zum Einsatz kommen.  

Löwen, Bockhorn und Asano sind weiter vorne Kandidaten 

Und auf anderen Positionen? Eduard Löwen könnte mal wieder ins Spiel kommen; er würde gewiss für Struktur im Aufbau sorgen. Hat Herbert Bockhorn seine Lethargie im Training abgelegt, dann ist der Allrounder auf mehreren Positionen ein Thema. Und der Japaner Takuma Asano ist nach überstandener Verletzung ein Kandidat für die Offensive, entweder als Zehner oder auf dem Flügel.

Im Aufstiegsjahr hatte die Mannschaft Nehmerqualitäten bewiesen und nach einer Niederlage jeweils mit einem Sieg geantwortet. Nun gab es, sicher nicht ganz unerwartet, bereits drei Niederlagen am Stück, das ist neu für die Bochumer Profis.

"Wir müssen aktiver sein, mehr arbeiten, besser in die Zweikämpfe kommen", hatte Sebastian Schindzielorz nach der historischen Niederlage bei den Bayern aufgezählt. "Das alles ist uns in München nicht gelungen." Eine Diskussion über mögliche Mängel in puncto Mentalität ließ Schindzielorz aber nicht aufkommen. „In der vorigen Saison sind wir doch für unsere Mentalität gefeiert worden, mit der gleichen Mannschaft“, so der Ex-Profi.

Nun erwartet nicht nur der Sport-Vorstand, dass die Bochumer Mannschaft ihr anderes Gesicht zeigt. Und es wird sicher sehr interessant, in welcher Verfassung sich die Truppe nach der üblen Bauchlandung am Sonntag präsentiert.

Oliver Bitter