Im Berliner "Futurium" referierten Vertreter mehrerer Interessengruppen zum Thema Nachhaltigkeit im Profi-Fußball. "Es hat sich viel getan bei den Klubs und auch in der DFL. Wir müssen Verantwortung übernehmen und unsere Reichweite positiv einsetzen", forderte DFL-Geschäftsführer Steffen Merkel.
Während viele Vereine in der 1. und 2. Bundesliga schon seit Jahren versuchen, Nachhaltigkeitskriterien zu erfüllen, hat die DFL allerdings erst im vergangenen Jahr Mindestkriterien in der Lizenzierung der 36 Profiklubs dazu verankert.
Auf dem Weg in eine nachhaltigere Zukunft appellierte die DFL jetzt an die Vorbildfunktion der Profis. "Spieler und Trainer haben eine ganz andere Wirkung auf junge Menschen als Verbotsschilder, Eltern oder Lehrer. Das ist eine ganz andere Strahlkraft", sagte Anne-Kathrin Laufmann. Sie ist Mitglied der DFL-Nachhaltigkeitskommission und Geschäftsführerin Sport & Nachhaltigkeit beim SV Werder Bremen.
Kaenzig sieht Spiele in Gefahr
Bochums Geschäftsführer Ilja Kaenzig, sieht gar "das Kerngeschäft" des Fußballs durch den Klimawandel bedroht. "Sintflutartige Regenfälle oder Dürreperioden führen dazu, dass Trainings nicht mehr abgehalten werden können oder Spiele verschoben werden müssen", sagte der 50-Jährige in Berlin. Spiele seien mit das höchste Gut, der höchste Wert einer Liga. "Und das ist in Gefahr", befand Kaenzig weiter.
Alleine in den letzten Wochen führten zahlreiche Unwetter bei Sportveranstaltungen zu Absagen oder Verschiebungen. So musste etwa der Start der Leichtathletik-WM in Budapest verschoben werden. Bereits im Mai wurde das Formel-1-Rennen in Imola wegen eines Unwetters abgesagt. Der VfB Stuttgart brach im Juli sein Trainingslager wegen anhaltend starker Regenfälle und unbespielbaren Trainingsplätzen ab. Das EM-Qualifikationsspiel zwischen Schottland und Georgien stand kurz vor dem Abbruch, konnte nach 90-minütiger Unterbrechung zuletzt aber noch fortgesetzt werden.
