Bundesliga

Bochums Dauerläufer Rexhbecaj hat die Akkus wieder aufgeladen

Reis entschuldigt sich bei Stafylidis

Bochums Dauerläufer Rexhbecaj hat die Akkus wieder aufgeladen

Gesetzte Kraft im Bochumer Mittelfeld: Elvis Rexhbecaj.

Gesetzte Kraft im Bochumer Mittelfeld: Elvis Rexhbecaj. Getty Images

Am Samstag, bei der 0:3-Niederlage in Freiburg, bestritt Elvis Rexhbecaj, bis Saisonende vom VfL Wolfsburg ausgeliehen, seine 100. Bundesligapartie. In Bochum ist er eigentlich stets gesetzt, ausnahmsweise saß er zu Spielbeginn mal draußen, weil er zuletzt ein wenig überspielt wirkte. Schon gegen Leverkusen hatte er nach gut einer Stunde Platz machen müssen; auch ein solcher Dauerläufer braucht offensichtlich mal eine Pause.

Denn Woche für Woche geht der Mittelfeldmann mit seiner Laufleistung voran, ebenso wie Kapitän Anthony Losilla. Im Spaß hatte Trainer Thomas Reis dem einsatzfreudigen Dauerläufer schon mal ein Helfersyndrom attestiert, weil er sich überall auf dem Platz einmischen muss.

Der 24-Jährige stürzt sich in jeden Zweikampf, ist aber auch immer ganz vorne dabei, wenn es Diskussionen mit dem Unparteiischen oder mit gegnerischen Spielern gibt. Das zeigt im Grunde genommen nur, wie tief drin im Spiel der Kilometerfresser jeweils ist, nur übertreiben sollte er solche Aktionen nicht.

Rexhbecajs Leihe endet - kann Bochum ihn halten?

Überdies ist natürlich auch klar, dass ihm bei allem Einsatz dann mitunter ein paar Körner fehlen, um im Abschluss erfolgreicher zu sein. Bei seinen bisher 29 Einsätzen für Bochum hat er jedenfalls noch keinen Treffer erzielt. Dennoch steht außer Frage, dass sich dieses Leihgeschäft für alle Seiten gelohnt hat.

In Bochum war und ist Rexhbecaj ein wichtiges Puzzlestück im zentralen Mittelfeld, aber es ist abzusehen, dass der Mann mit der Rückennummer 20 wohl nicht über das Saisonende hinaus zu halten ist.

Sein Vertrag in Wolfsburg läuft noch ein Jahr, weitere Verwendung ungewiss. Natürlich wird Bochum alle Hebel in Bewegung zu setzen, um ihn weiter zu verpflichten, aber dazu dürfte das Budget des Aufsteigers eher nicht reichen.

Es läuft also wohl darauf hinaus, dass Rexhbecaj nun auf seiner Abschiedstournee für Bochum ist. Alle Akkus sind wieder aufgeladen, am Sonntag gegen Augsburg (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) jedenfalls dürfte er fest eingeplant sein, zumal Mittelfeld-Kollege Konstantinos Stafylidis nach seiner Roten Karte in Freiburg gesperrt ist.

Reis entschuldigt sich bei Stafylidis

Noch nicht verkündet ist, ob Thomas Reis die möglicherweise über den Klassenverbleib entscheidende Partie am Sonntag aus der Nähe miterleben wird. Er ist der erste Trainer, der in der Bundesliga glatt Rot sah, und es liegt auf der Hand, dass der engagierte Bochumer Coach mit der Mindestsperre von einem Spiel rechnen muss.

Reis beteuerte stets, er habe mit dem Scheibenwischer nicht das Schiedsrichtergespann, sondern seinen Spieler Stafylidis gemeint. Vorbildlich ging er jedenfalls mit seinem Fauxpas um. Am Dienstag entschuldigt sich der Coach vor versammelter Mannschaft bei seinem Spieler.

"Ich verlange Respekt im Umgang miteinander", so Reis, "und dann ist natürlich klar, dass auch ich den im Umgang mit den Spielern und allen anderen zeigen muss."

Oliver Bitter

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