Überraschend von Beginn an dabei und zu Recht zufrieden mit seinem Auftritt: Schalkes Vicente Sanchez. picture-alliance
VfL-Coach Heiko Herrlich sah nach dem 2:1-Auswärtssieg bei Borussia Mönchengladbach zum Rückrundenauftakt keinen Grund für Änderungen. In Abwesenheit von Innnenverteidiger Yahia (Afrika-Cup) lief also die gleiche Startelf auf.
Felix Magath musste nach dem 1:0 gegen den 1. FC Nürnberg zwei verletzungsbedingte Ausfälle hinnehmen: Westermann und Kluge fielen aus, dafür rutschten Matip und Moritz in die Startformation. Zudem gab der Schalke-Trainer Sanchez den Vorzug vor Edu.
Magaths Überraschung gelingt
Magath überraschte mit der Hereinnahme von Sanchez, doch der Uruguayer sollte seinen Einsatz gleich in den Anfangsminuten rechtfertigen. Mehrfach standen Sanchez und Gegenspieler Concha zu Beginn im Blickpunkt, in der fünften Minute sorgte der Schalker dann für den Paukenschlag: Nach einer schnellen Kombination über rechts war Farfan frei durch. Seinen Pass in den Rücken der Abwehr musste Sanchez nur noch zur Gästeführung über die Linie drücken.
Der 19. Spieltag
S04 blieb die bestimmende Kraft im Derby, immer wieder wurde der VfL über die Außen Sanchez und Farfan in Verlegenheit gebracht. Ihrerseits fanden die Hausherren keinen Schlüssel, die Schalker Defensive – bei nur 13 Gegentreffern die stabilste der Liga – auch nur ansatzweise zu knacken.
Auch wenn die Knappen nur selten wirklich torgefährlich wurden, ihre wenigen Chancen nutzten sie konsequent. So auch Kuranyi, der das Leder dank konsequenten Einsatzes über die Linie drückte, nachdem Moritz wiederum Farfan auf rechts freigespielt hatte (42.).
Ein erstes offensives Lebenszeichen des VfL gab es erst kurz vor dem Pausenpfiff: Prokoph traf aus ganz spitzem Winkel allerdings nur den Pfosten (44.).
Da war's passiert: Heerwagen streckt sich vergeblich, Sanchez drückt den Ball zur Schalker Führung ins Netz. picture-alliance
Mit zwei neuen Akteuren – Freier und Azaouagh kamen für Prokoph und Dedic – und viel Engagement kamen die Bochumer aus der Kabine. Fortan gestaltete der VfL auch nach einer anfänglichen Druckphase das Geschehen ausgeglichen. Doch gegen eine defensiv lange gut organisierte Knappen-Elf wog die Hypothek des 0:2-Rückstandes schwer.
Die Magath-Schützlinge beließen es bei einigen wenigen Kontern, hätten dabei aber durch Kuranyi das dritte Tor erzielen müssen, als dieser aus fünf Metern an Heerwagen scheiterte (55.). Doch es blieb zunächst beim Zwei-Tore-Abstand und so gelang dem VfL in den Schlussminuten noch ein Teilerfolg.
Bochums Steigerung wird belohnt
Nachdem der eingewechselte Hashemian eine Maric-Ecke ins Netz gedrückt hatte und damit eine Schalker Serie von 536 Minuten ohne Gegentor beendete (82.), schöpfte Bochum noch einmal Hoffnung. Mavrajs Kopfball konnte Neuer noch festhalten (89.), doch in der zweiten Minute der Nachspielzeit setzten die Bochumer zum letzten Angriff des Spiels an: Freier bediente Hashemian auf links, der von Rafinha nur unzureichend gestört wurde und flankte. In der Mitte durfte Sestak sträflich frei hochsteigen und ließ Neuer per Kopf keine Abwehrchance – 2:2 Sekunden vor dem Abpfiff!
Am kommenden Samstag geht es für den VfL gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf, wenn das Gastspiel in Berlin auf dem Spielplan steht. Zeitgleich empfängt Schalke 04 die TSG Hoffenheim.