Personal: Bochums Trainer Ralf Zumdick veränderte seine Elf nach dem 0:2 bei Werder Bremen nur auf einer Position: Für Milinovic (erkrankt) kam Bastürk ins Team. BVB-Coach Matthias Sammer ersetzte Metzelder, Dede und Nijhuis (alle verletzt, der holländische Manndecker fiel kurzfristig wegen Rückenbeschwerden aus) im Vergleich zum 2:0 gegen Berlin durch Wörns (zuletzt Grippe), Heinrich (Sperre abgelaufen) und Nerlinger.
Der 13. Spieltag auf einen Blick
Taktik: Die zwei Manndecker des BVB, Kohler und Wörns, übergaben Bochums Spitzen Maricund Drincic im Raum. Die beiden Außen der defensiven Mittelfeld-Reihe, Evanilson und Heinrich, rückten bei Bedarf zurück in die Abwehr. In der Defensiv-Zentrale agierten Stevic und Nerlinger als zusätzliche Absicherung und übernahmen abwechselnd VfL-Spielmacher Bastürk. Die drei rochierenden Borussen-Spitzen wurden im Raum von den Bochumer Manndeckern übergeben.
Mamic spielte hinter dem Trio, Schindzielorz und Dickhaut nahmen sich im Wechsel der Bewachung Rickens an. Bei Angriffen der Hausherren kam Drincic meistens über links, die rechte Seite besetzten Bastürk oder der nachrückende Mandreko.
Spielverlauf: Bochum war läuferisch bemüht, begann jedoch übernervös und leistete sich viele Ballverluste. Die Gäste waren ballsicherer und feldüberlegen. Der VfL war nur gefährlich, wenn das Spiel über Bastürk lief. Mit ihm hatte die BVB-Abwehr, hinter der es keine Absicherung gab, einige Mühe. Die stärkste Waffe der Dortmunder war in der ersten Hälfte Evanilson. Meichelbeck bekam den Brasilianer bei dessen Vorstößen nie in den Griff. Weil Bochum jedoch mit zunehmender Dauer seine Unsicherheit ablegte, entwickelte sich ein abwechslungs- und temporeiches Revier-Derby, das sehr umkämpft war.
Im zweiten Abschnitt riss der BVB das Geschehen wieder an sich, vor allem Ricken und Stevic setzten die Impulse. Dem VfL fehlten die spielerischen Mittel, um sich vom Druck zu befreien. Allerdings konnten sich die BVB-Stürmer selten in Szene setzen. Wie aus heiterem Himmel sorgte Drincic per Traumtor für die VfL-Führung, die Heinrich egalisierte.
Fazit: Letztlich gerechtes Ergebnis. Der BVB war überlegen, erzielte aber spät den Ausgleich.
Von Oliver Bitter und Thomas Hennecke