Bundesliga

Bleibt Bayer gegen die Mainzer Mauer im Lucky-Luke-Modus?

Leverkusen schon mit sieben Treffern in der ersten Viertelstunde

Bleibt Bayer gegen die Mainzer Mauer im Lucky-Luke-Modus?

Die Leverkusener bejubelten schon sieben Treffer in der Anfangsviertelstunde.

Die Leverkusener bejubelten schon sieben Treffer in der Anfangsviertelstunde. imago images/Sven Simon

Patrik Schick, Moussa Diaby, Florian Wirtz und Co. fackeln nicht lange. Wie die Comicfigur Lucky Luke ziehen Leverkusens Offensivkräfte schneller als ihr Schatten. In den ersten 15 Minuten stellt die Torausbeute der Werkself absolute Ligaspitze dar.

Selbst Bayerns Bilanz fällt bescheiden aus

Auf die sieben früh erzielten Treffer kommen die drei nächstplatzierten Teams, Freiburg (3), Union (2) und Mainz (2) gerade mal gemeinsam. Auch die Bilanz von Branchenprimus Bayern München fällt mit zwei Toren in der Startphase vergleichsweise bescheiden aus.

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Eine seriöse Erklärung für dieses Phänomen gibt es nicht. So sagt Gerardo Seoane: "Was wir sicher wollen, ist von Anfang an aktiv zu sein. Das muss eine Grundeinstellung von uns sein, dass wir, wenn der Schiedsrichter anpfeift, bereit sind. Dass das gleich mit Toren belohnt wird, ist auch eine Statistik, die sich wieder einpendeln wird."

Diese optimale Aktivierungsstufe ist allerdings ein Aspekt, an dem gezielt gearbeitet wird. "Wir wollen immer sofort bereit sein, dagegenzuhalten und wenn du den Ball hast, nach vorne zu spielen. Dass wir nicht passiv sind, dass wir aktiv sind. Wir versuchen, das in der Vorbereitung auf das Spiel immer wieder in die Köpfe reinzubringen."

Dabei geht es Seoane nicht nur um den Effekt des psychologisch wie taktisch hilfreichen Schnellstarts, den seine Kicker schon wiederholt in dieser Saison hingelegt haben. Der Schweizer sieht seine Mannschaft in diesem Aktivierungszustand auch für negative Erlebnisse besser gewappnet. "Wenn ich am Anfang bereit bin, habe ich eher die Chance, einen Rückschlag wegzustecken als wenn ich passiv bin."

Seoane: "Wir wollen von Anfang an eine ganz andere Griffigkeit haben"

Nach einer äußerst nachlässig geführten Anfangsphase gegen Ferencvaros Budapest in der Europa League hatte sich Bayer vergangenen Donnerstag nach einem 0:1 zu einem 2:1-Sieg zwar zurückgekämpft. "Das hat die Mannschaft sehr gut gemacht", lobt Leverkusens Trainer sein Team, dem er danach aber deutlich erklärt hatte, "dass das nicht unser Ziel ist, sondern, dass wir von Anfang an eine ganz andere Griffigkeit haben wollen."

Mit Erfolg, wie der Werkself-Trainer mit Blick auf das jüngste Auswärtsspiel feststellt: "Das", sagt der Schweizer anerkennend, "ist der Mannschaft in Stuttgart super gelungen." Als Bayer beim 3:1-Erfolg bereits in der 2. Minute in Führung ging und 17 Minuten später auf 2:0 erhöhte.

Mainz hat erst zwei Gegentore kassiert

Am Samstag gegen Mainz wartet auf Seoanes Lucky-Luke-Team aber eine besonders kniffelige Aufgabe. Ganze zwei Gegentreffer haben die 05-er erst kassiert. Diese stellen genauso wie die zwei Gegentore des VfL Wolfsburg den Liga-Bestwert dar. Und in der Anfangsviertelstunde, in der Bayer 04 gerne heiß läuft, besitzen die Gäste bislang eine weiße Weste.

Die Mainzer Mauer zu durchbrechen, wird umso schwieriger, da die Mannschaft von Bo Svensson nicht nur äußerst kompakt verteidigt, sondern auch durchaus den gegnerischen Spielfluss zu stören weiß. Mit 78 begangenen Fouls leisten sich die 05-er die meisten in der gesamten Liga. Eine echte Herausforderung also für Seoanes kombinationsstarke Schnellstarter.

Stephan von Nocks

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