2. Bundesliga

Bielefeld: Schmadtke junior springt vom Kandidatenkarussell

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Bielefeld: Schmadtke junior springt vom Kandidatenkarussell

Gemeinsam für den VfL Wolfsburg: Nils Schmadtke (li.) und Vater Jörg zu Jahresbeginn.

Gemeinsam für den VfL Wolfsburg: Nils Schmadtke (li.) und Vater Jörg zu Jahresbeginn. IMAGO/regios24

Kein gutes Wochenende für Arminia Bielefeld. Der Enttäuschung nach dem 1:1 am Freitag im Abstiegskrimi gegen Greuther Fürth und den Sorgen um den dabei am Fuß verletzten Kapitän und Führungsspieler Fabian Klos folgte der Rückschlag auf administrativer Ebene. Mit Nils Schmadtke, dem 34-jährigen Chefscout des VfL Wolfsburg und Sohn des langjährigen Bundesliga-Spielers und Funktionärs Jörg Schmadtke, sprang ein Top-Kandidat auf der Zielgeraden der Verhandlungen vom Kandidatenkarussell ab.

Auch zumindest zwei weitere von den Ostwestfalen in Zusammenarbeit mit einer Personalagentur favorisierte Lösungen lassen sich nach jetzigem Stand offenbar nicht realisieren. So steht der beim Liga-Konkurrenten 1. FC Nürnberg als Sportdirektor beschäftigte Olaf Rebbe dem Vernehmen nach ebenso wenig zur Verfügung wie Benjamin Schmedes (Technischer Direktor Vitesse Arnhem). Nicht vertieft wurde ein Wechsel des zuletzt für Bayer Leverkusen tätigen Kaderplaners Tim Steidten.

Es gibt allerdings weitere Anwärter in Bielefeld. An die Öffentlichkeit gelangten die Namen des ehemaligen Arminia-Profis Alexander Klitzpera (zurzeit Leihspieler-Betreuer in Wolfsburg), Nils-Ole Book von Noch-Drittligist Elversberg, Uwe Klein (zuletzt Düsseldorf), Roger Stilz (vormals Jahn Regensburg) und des Ex-HSV-Sportdirektors Michael Mutzel.

Die Kaderplanung ist eine Frage der Liga

Wer wird am Ende Manager? Der oder die Neue tritt ein schweres Erbe an. Mit Samir Arabi war Anfang März der langjährige Geschäftsführer Sport nach fast zwölf Jahren im Amt von Bord des aktuellen Tabellen-16. gegangen. Der Klub, der mit Christoph Wortmann seit Anfang dieses Jahres auch einen neuen Geschäftsführer für den kaufmännischen Bereich beschäftigt, wollte die knifflige Suche nach dem Nachfolger Arabis betont gewissenhaft angehen und dabei die Profile im operativen Bereich der Führung neu schärfen.

Angesichts der sportlichen Lage drängt nun die Zeit: Die Kaderplanung, die bei einem Klassenerhalt in der 2. Liga einen größeren Umbruch, bei einem Abstieg in die 3. Liga wohl den Bau einer komplett neuen Mannschaft erfordert, muss vorangetrieben werden. Elementare finanzielle Probleme sind im Gegensatz zu früheren Zeiten in Bielefeld nicht zu erwarten, doch droht neben dem Verlust von TV-Geldern in Höhe von im Vergleich zum Vorjahr rund sechs Millionen Euro auch eine Lücke von drei Millionen Euro, die über Transfer-Erlöse und Einsparungen beim Personal zu schließen wäre.

Michael Richter

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