2. Bundesliga

Unter Tränen raus: "Kämpfer" Klos geht über seine Grenzen

Bielefelds Kapitän erleidet schwere Prellung

Unter Tränen ausgewechselt: "Großer Kämpfer" Klos geht über die Schmerzgrenze

Fabian Klos musste gegen Fürth verletzt vom Platz. Zuvor versuchte er knapp 70 Minuten lang, die Schmerzen zu unterdrücken.

Fabian Klos musste gegen Fürth verletzt vom Platz. Zuvor versuchte er knapp 70 Minuten lang, die Schmerzen zu unterdrücken. IMAGO/Claus Bergmann

Es war ein bitterer Freitagabend für Arminia Bielefeld. Trainer Uwe Koschinat sah ein "sehr, sehr engagiertes Spiel" seiner Mannschaft, die "in Sachen Emotionalität und Kampf unfassbar einen rausgehauen" habe, erklärte er nach der Partie gegenüber "Sky". Am Ende stand aber nur ein 1:1 gegen die SpVgg Greuther Fürth auf der Habenseite - zu wenig im Abstiegskampf.

Besonders Kapitän Fabian Klos lebte das Engagement vor. "Mit der ersten Aktion verletzt er sich. Er versucht, sich durchzuschleppen durch das ganze Spiel. Das hat einfach nicht funktioniert", erklärte Koschinat nach der Partie. Klos, der am Fuß getroffen wurde, probierte es mit einer Schmerztablette, doch nach 71 Minuten war endgültig Schluss. Bei seiner Auswechslung brach der 35-Jährige in den Armen seines Coaches in Tränen aus.

Auswechsel-Verbot von Klos an seinen Coach

Der Routinier wollte unbedingt bis zum Ende auf dem Platz bleiben. "Fabian Klos ist ein großer Kämpfer für diesen Klub und jemand, der das Schicksal dieses Vereins in seinen Händen tragen will und nicht von draußen zuschauen möchte. Aber die Schmerzen waren eigentlich in der Halbzeit schon unerträglich", gab Koschinat einen Einblick. "Trotzdem hat er mir im Grunde genommen verboten, ihn auszuwechseln. Er wollte unbedingt vorangehen. Aber irgendwann hat das seine Grenzen gehabt und er konnte der Mannschaft sportlich nicht mehr helfen. Das musste er dann einsehen und das tut natürlich sehr, sehr weh."

Wie der DSC am Samstag mitteilte, erlitt Klos gegen Fürth eine schwere Prellung mit ausgedehntem Bluterguss. Der Angreifer werde nun "intensiv behandelt, damit er schnellstmöglich wieder auf den Platz zurückkehren kann", wie es in der Vereinsmitteilung heißt.

Ohne ihren Leader kamen die Bielefelder dem Ausgleich zwar nah, scheiterten aber am Pfosten und an Masaya Okugawas Abseitsstellung kurz vor Schluss. Besonders bitter für Klos: Beim verschossenen Elfmeter von Branimir Hrgota war er es, der zu früh in den Strafraum startete. Der Fürther Kapitän bekam eine zweite Chance und nutzte diese zum Ausgleich.

Koschinat kritisiert Strafstoß-Entscheidung

Den Strafstoß hätte es für Koschinat allerdings gar nicht erst geben dürfen. Frederik Jäkel traf den ausrutschenden Hrgota im Strafraum am Standbein. "Aus meiner Sicht rutscht der Spieler zuerst aus. Dann mag es den Kontakt geben, aber in der Reihenfolge ist es eben falsch." 

Ändern können die Bielefelder an der Tatsache, dass es wieder nicht zum Sieg gereicht hat, allerdings nichts mehr. Der Coach wusste bereits nach der Partie, dass "keine leichte Woche" auf seine Schützlinge zukommt. "Die Mannschaft hat in den letzten Wochen unter mir natürlich auch sehr gelitten. Es ist schon so, dass wir eine unfassbar hohe Zahl an Gegentreffern durch Elfmeter haben hinnehmen müssen", blickte Koschinat zurück, betonte aber: "Logischerweise müssen wir uns da auch den schwarzen Peter zuschieben lassen im Sinne der Tatsache, dass wir nicht sauber verteidigen."

Nichtsdestotrotz hinterlasse die aktuelle Lage natürlich Spuren. Die Bielefelder stehen damit weiterhin auf Relegationsplatz 16 und könnten sogar auf einen direkten Abstiegsplatz abrutschen. In der kommenden Woche gibt es samstags (13 Uhr) die nächste Chance, endlich drei Punkte einzufahren. Es geht zum 1. FC Kaiserslautern.

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