Es war das persönlich eher unschöne Ende eines insgesamt mehr als ordentlichen Jahres. Beim 1:1 gegen Hoffenheim leitete Anderson Lucoqui schon nach fünf Minuten mit einem Fehlpass nach eigenem Eckball unfreiwillig jenen Konter ein, den die TSG eiskalt zur Führung nutzte. Fünf Minuten vor dem Ende wiederum unterlief dem Linksverteidiger ein folgenschweres Foul gegen Hoffenheims Angreifer Ihlas Bebou, der ihm zu enteilen drohte. Die Gelbe Karte dafür war die fünfte - und bedeutet den vorzeitigen Abpfiff für Lucoqui, der zum Saisonfinale in Stuttgart am Samstag zuschauen muss.
Kramer: "Wir sind bestraft worden, haben aber Kante gezeigt"
"Natürlich ist es ärgerlich, nach einem eigenen Standard so ein Gegentor zu bekommen", haderte Frank Kramer zunächst mit der fehlenden Absicherung. Aber, so der Trainer durchaus mit Milde auch in Richtung von Pechvogel Lucoqui: "Ohne Fehler fallen keine Tore. Wir sind gleich bestraft worden, sind aber auch sofort aufgestanden, haben Kante gezeigt. So stelle ich mir das vor, dass wir jederzeit da sind, alles geben."
Spielersteckbrief Lucoqui
Bundesliga - 34. Spieltag
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Trotz der Missgeschicke ist "Andi" Lucoqui in seinem dritten Jahr in Bielefeld ein Aufsteiger beim Aufsteiger. Der 23-Jährige zählt zu den positiven Überraschungen bei den Ostwestfalen, mit langfristig guter Perspektive. Gerade einmal vier Punktspiele hatte er in der vergangenen Saison in der 2. Liga in Bielefeld bestritten, stand dort im Schatten von Platzhirsch Florian Hartherz. Als dieser nach Düsseldorf wechselte, schien Neuzugang Jacob Laursen dessen Platz einzunehmen. Im Konkurrenzkampf mit dem Dänen setzte sich Lucoqui jedoch durch, absolvierte schließlich stolze 21 Saisonspiele (davon 18 in der Startelf, kicker-Notenschnitt 3,61).
Lucoqui steht vor der Vertragsverlängerung
Dass die Entwicklung des in Zweibrücken geborenen, in Leverkusen ausgebildeten und im Fokus der Nationalelf Angolas stehenden Spielers noch nicht beendet ist, hat auch Arminias Sportchef Samir Arabi längst erkannt. Lucoqui, in der Freizeit auch ein durchaus erfolgreicher Rapper ("Luco"), steht in Bielefeld vor einer Verlängerung - seines auslaufenden Vertrages wohlgemerkt. Sportlich indes könnte es noch in dieser Saison ebenfalls zu einer Verlängerung kommen, wenn Arminia in der Relegation antreten müsste und der nun Gesperrte doch noch einmal das Trikot mit der "23" überstreift.
