Arminen-Coach Benno Möhlmann stellte nach dem 1:1 auf Schalke im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach nur auf einer Position um: Auf rechts bekam der offensivstärkere Brinkmann den Vorzug vor Verteidiger Rauw, die Arminia begann also mit einer Dreier-Abwehrkette (Reinhardt, Hansén, Borges). Im Vergleich zum 1:0-Erfolg gegen Meister Dortmund veränderte Borussen-Coach Ewald Lienen sein Team wie folgt: Für den verletzten van Lent begann Ketelaer links im Sturm neben Forssell und Aidoo. Im Mittelfeld lief rechts Korzynietz auf, der grippekranke Ulich rutschte aus der Startelf.
Die Ostwestfalen begannen auf der heimischen "Alm" stürmisch. Mittelfeldspieler Dabrowski kam bereits nach vier Minuten von Strafraumgrenze frei zum Schuss, sein Heber landete auf dem Tornetz. Auch Wichniarek kam gegen Embers im Strafraum zum Schuss (9.), fand jedoch in Stiel seinen Meister. Die Borussia war also zu Beginn hauptsächlich mit Defensivaufgaben beschäftigt, kam nicht richtig in die Zweikämpfe. Folgerichtig ging die Arminia dann auch nach einer knappen Viertelstunde in Führung. Brinkmann konnte von rechts unbedrängt nach innen passen, Wichniarek kam bedrängt von Strasser nicht ans Leder, doch hinten lauerte Diabang und schoss aus spitzem Winkel ein (14.). Der Treffer verunsicherte Gladbach sichtlich. Große Defizite im Abwehrverbund und in der Zuordnung prägten in der Folgezeit das Spiel der Elf vom Niederrhein. Auch Keeper Stiel strahlte kaum Ruhe aus. Zu den Defiziten in der eigenen Hälfte gesellten sich keine bis harmlose Offensivbemühungen, so dass sich Bielefeld bis zur Pause um den knappen Vorsprung keine Sorgen machen musste. Ein 2:0 war allerdings ab der 30. Minute auch nicht in Sicht.
Peter van Houdt sollte nach der Pause Abhilfe schaffen für die Borussen, er kam für den schwachen Aidoo in die Spitze. Doch los ging's zunächst wieder in die andere Richtung. Bereits nach wenigen Sekunden prüfte Diabang nach Kauf-Flanke Stiel mit Direktschuss. Gladbach konnte sich nicht befreien und kassierte noch in der selben Szene das 0:2. Wieder enteilte Diabang Eberl, spielte wunderschön Doppelpass mit Vata und setzte die Kugel aus 18 Metern sehenswert ins rechte Eck (46.) - Saisontor Nummer 9 für den Senegalesen! Acht Minuten später Ecke für Bielefeld - und wieder Verwirrung bei Gladbach: Reinhardt verlängert Dammeiers Hereingabe per Kopf auf Wichniarek, der unbedrängt aus vier Metern vollstreckt: 3:0 (54.). Spätestens zu diesem Zeitpunkt war die jederzeit einseitige Partie auf der "Alm" gelaufen. Gegen die nach einer Stunde etwas nachlassenden Arminen kam Gladbach eine Viertelstunde vor Schluss zum 3:1. Van Houdt war mit einem satten 25-Meter-Schuss ins linke Eck erfolgreich (75.). Kurz aufkommende Unordnung in der Hausherrenabwehr beendete Diabang flugs nach einem kapitalen Abwehrfehler Strassers. Dessen zu kurze Kopfballrückgabe verwertete der Armine kaltschnäutzig zu Tor Nummer drei an diesem Nachmittag (82.). Mit dem 1:4 waren die "Fohlen" letztlich gut bedient.
Eine engagierte und aggressive Arminia holt sich hochverdient drei wichtige Punkte im Abstiegskampf gegen eine Gladbacher Borussia, die in Spiel zwei unter Lienen praktisch nicht stattfand und somit weiter akut im Abstiegskampf steckt. Momo Diabang stellte mit drei Treffern die Weichen für die Ostwestfalen, die erst einmal durchatmen können.