2. Bundesliga

"Bester Linksverteidiger dieser Liga": Höchstes Lob für Köhn

Hannover: Celebi in Wartestellung

"Bester Linksverteidiger dieser Liga": Höchstes Lob für Köhn

Überzeugt in Hannover: Derrick Köhn.

Überzeugt in Hannover: Derrick Köhn. IMAGO/Eibner

Tor Nummer fünf in dieser Saison erzielte er in der für ihn typischen Manier. In Szene gesetzt von seinem Nebenmann Fabian Kunze, nutzte Derrick Köhn in jener 49. Minute die Lücke, um aus dem Halbfeld mit einem fulminanten Linksschuss ins rechte Eck das zwischenzeitliche 2:0 bei Hannovers 3:0-Sieg am Samstag gegen den 1. FC Nürnberg zu erzielen.

Es sind Szenen wie diese, für den die 96-Anhänger den 24-Jährigen, der als einer der hoffnungsvollsten Newcomer im Team gilt, verehren. Allerdings strapazierte der gebürtige Hamburger, der über die Zweitvertretung des FC Bayern und Willem II Tilburg im vergangenen Sommer nach Hannover kam, auch schon ihre Nerven, wenn er mit allzu großer Sorglosigkeit seine Kernaufgaben in der Defensive vernachlässigte.

Will ich nur einen Linksverteidiger - oder hole ich einen Spieler, der uns das gibt, was er gibt.

Die jüngste Leistung gegen den FCN nimmt Stefan Leitl nun zum Anlass, ein bemerkenswertes Statement zu seinem Spieler abzugeben. "Ich kenne Derrick lange, aus seiner Bayern-Amateurzeit. Und du musst abwägen: Was kriegst du für einen Spieler? Will ich einen Verteidiger, nur einen Linksverteidiger - oder hole ich einen Spieler, der uns das gibt, was er gibt", so der 96-Trainer, der dann angesichts der Offensivqualitäten seines Schützlings zum höchsten Lob ausholt: "Für mich ist er der beste Linksverteidiger dieser Liga, das hat er gegen Nürnberg eindrucksvoll bewiesen."

Köhn selbst stellte nach der Partie gegen Nürnberg die überzeugende Mannschaftsleistung in den Vordergrund. "Wir haben nach dem Auswärtssieg in Bielefeld nachgelegt, haben Energie auf den Platz gebracht. Das war das Wichtigste."

Die Frage nach der Zukunft

Ob die Fürsprache des Trainers reicht, um ihn über die Saison hinaus in Hannover zu halten? Köhns Vertrag gilt bis 2025, in der Bundesliga regt sich seit geraumer Zeit Interesse. "Ehrlich gesagt, ich mache mir nicht so viele Gedanken darüber. Ich fühle mich wohl in Hannover, das ist das Wichtigste. Ich bin voller Leidenschaft hier", sagt der ehemalige DFB-Juniorennationalspieler selbst zu seiner Zukunft.

Ein ablösepflichtiger Wechsel in einer der nächsten Transferperioden wäre für 96 wirtschaftlich lukrativ, wenngleich sportlich eine Schwächung. Allerdings: Mit Ekin Celebi, vor der Saison beim VfB Stuttgart losgeeist, steht zumindest ein Backup, vielleicht sogar eines Tages ein Nachfolger Köhns in den Startlöchern. 

Leitl über Celebi, der gegen Nürnberg per Einwechslung zu seinem ersten Zweitliga-Kurzeinsatz kam: "Wir sind mit ihm und seiner Entwicklung total zufrieden und hoffen, dass wir ihm noch die eine oder andere Minute in dieser Saison geben können." Für den Moment aber ist die Sachlage klar, dem 22-Jährigen verbleibt die Wartestellung. Leitl: "Ekin hat ein Problem: Derrick. Deshalb kommt er nicht zu seinen Einsätzen."

Michael Richter