Bundesliga

Beschäftigt sich Hoffenheim erneut mit Meyer?

Ex-Nationalspieler ist ablösefrei auf dem Markt - Vogt-Verletzung weniger schlimm

Beschäftigt sich Hoffenheim erneut mit Meyer?

Ist wieder zu haben und eine mögliche Verstärkung für Hoffenheim: Max Meyer.

Ist wieder zu haben und eine mögliche Verstärkung für Hoffenheim: Max Meyer. Getty Images

Die Schmerzen standen ihm ins Gesicht geschrieben, die lädierte Hand hatte sich Kevin Vogt unter die rechte Achsel geklemmt auf dem Weg in die Halbzeitpause. Aus der Kabine kehrte der 29-Jährige auch nicht mehr zurück und musste durch Havard Nordtveit ersetzt werden. Der nächste langfristige Ausfall für die Hoffenheimer war zu befürchten. Schließlich hatte zuletzt erst Dennis Geiger wegen eines Mittelhandbruches länger pausieren müssen. Doch die vom Klub am Sonntag übermittelte Diagnose klingt weniger dramatisch. Vogt hat sich eine Kapsel- und Bandverletzung am linken Daumen zugezogen. Sicherlich schmerzhaft, dennoch dürfte der Innenverteidiger deshalb nicht länger fehlen. Ob es freilich schon reicht, um bereits am Dienstagabend wieder in Berlin gegen die Hertha antreten zu können, bleibt abzuwarten.

Unterdessen ist seit dem Wochenende wieder ein Spieler auf dem Markt, für den sich die TSG schon einmal interessiert hatte: Max Meyer. Der frühere Schalker hat seinen Vertrag bei Crystal Palace vorzeitig aufgelöst und ist ablösefrei zu haben. Bereits als sich 2018 Meyers Abschied aus Schalke andeutete, hatte sich Hoffenheim mit der Personalie beschäftigt, musste aber schnell erkennen, dass die Ambitionen und Verdienstmöglichkeiten des früheren Nationalspielers deutlich über dem lagen, was die Kraichgauer hätten bieten können. Dem Vernehmen nach soll der 25-Jährige in England ein Jahressalär von zehn Millionen Euro bezogen haben. Eine angemessene Gegenleistung konnte Meyer bei seinem insgesamt enttäuschenden Inselabenteuer nicht liefern, zuletzt spielte er sportlich bei dem Premier-League-Klub überhaupt keine Rolle mehr.

Und sucht nun eine angemessene Plattform für einen Neustart. Nicht nur die Nähe von Meyer-Berater Roger Wittmann zu Hoffenheims Gesellschafter Dietmar Hopp legt nahe, dass dieses Thema zur Wiedervorlage kommen könnte. Zudem war die TSG auch in der Vergangenheit mehrfach die richtige Adresse, um festgefahrenen Karrieren von Spielern im besten Alter einen neuen Impuls zu geben, man denke nur an Kerem Demirbay oder Nico Schulz. Allerdings müsste Meyer gemessen an seinen bisherigen Einnahmen gewaltige Abstriche machen, um das Lohnniveau im Kraichgau nicht komplett in Schieflage zu bringen. Zudem scheinen die Hoffenheimer aktuell keinen Bedarf zu haben im offensiven zentralen Mittelfeld, wo sich etwa die derzeit verletzten Florian Grillitsch und Dennis Geiger, aber auch Christoph Baumgartner und Mijat Gacinovic tummeln, und wo auch Sebastian Rudy oder Andrej Kramaric spielen können. Das könnte sich aber ändern.

Denn es ist ungewiss, was im Sommer passiert. Grillitsch gilt schon länger als potenzieller Verkaufskandidat. Landsmann Baumgartner hat sich auch schon auf dem Markt positioniert. Auch im Fall von Kramaric, dessen Vertrag wie Grillitschs 2022 endet, müssen beide Parteien sich entweder zu einer Vertragsverlängerung durchringen ober ebenfalls über eine vorzeitige Trennung im Sommer nachdenken. Ob sich für den aus Schalke ausgeliehenen Rudy (Vertrag dort bis 2022) im Sommer erneut eine Lösung Richtung TSG ergibt, ist völlig offen. Es ist deshalb durchaus davon auszugehen, dass der Fall Meyer zumindest einer eingehenden Prüfung unterzogen wird.

Michael Pfeifer

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