Bundesliga

Ben-Hatira: Vertragsauflösung steht kurz bevor

Darmstadt zieht die Konsequenzen

Ben-Hatira: Vertragsauflösung steht kurz bevor

Die Zeit von Änis Ben-Hatira beim SV Darmstadt 98 neigt sich dem Ende entgegen.

Die Zeit von Änis Ben-Hatira beim SV Darmstadt 98 neigt sich dem Ende entgegen. picture alliance

Die Unterschrift unter den Vertrag mit Stürmer Terrence Boyd (25) war nicht die einzige Personalie, die Rüdiger Fritsch am Dienstag zu erledigen hatte. Am Nachmittag traf sich der SV98-Präsident nach kicker-Recherchen mit dem Berater von Ben-Hatira, Roger Wittmann, um eine Vertragsauflösung auszuhandeln. Die Parteien sind sich fast handelseinig. Ein neuer Verein für den 101-maligen Bundesligaspieler (Darmstadt, Eintracht Frankfurt, Hertha BSC, Hamburger SV) ist derzeit nicht in Sicht. Sein privates Engagement für eine umstrittene Hilfsorganisation erschwert es, einen neuen Klub zu finden. Am 31. Januar ist Transferschluss in der Bundesliga.

Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) hatte am Dienstag seine Kritik an dem Bundesligaprofi und Darmstadt 98 verschärft, als er beim Neujahrsempfang des SV Wehen Wiesbaden sagte: "Der Kampf gegen Extremismus ist eine gesellschaftliche Aufgabe, bei der der Sport besonders gefordert ist ... Daher kann man es einem Profi-Fußballer wie Ben-Hatira nicht durchgehen lassen, wenn er sich in die Nähe von extremistischen Organisationen begibt, die vom Verfassungsschutz beobachtet werden. Hier müssen klare Grenzen gesetzt werden."

Spielersteckbrief Ben-Hatira
Ben-Hatira

Ben-Hatira Änis

SV Darmstadt 98 - Vereinsdaten
SV Darmstadt 98

Gründungsdatum

22.05.1898

Vereinsfarben

Blau-Weiß

mehr Infos

In den vergangenen Wochen war die Spenden- und Werbetätigkeit des Lilien-Spielers für Ansaar International wiederholt auf Kritik gestoßen. Vor dem Spiel gegen Gladbach wurden vom Bündnis "Lilienfans gegen Rechts" Flugblätter verteilt mit der Forderung: Verein und Spieler mögen sich distanzieren, was Ben-Hatira ablehnte. Auf seiner Facebookseite sprach er von einer "Verleumdungskampagne". Nun zieht der Klub die Konsequenzen.

Michael Ebert