2. Bundesliga

Wie der SV Wehen Wiesbaden gleich doppelt "die Herzen erwärmte"

Angreifer Kovacevic trifft erstmals

Befreiung nach 399 Minuten: Wie der SVWW gleich doppelt "die Herzen erwärmte"

Viel Freude und ein wenig Erleichterung: Franko Kovacevic markiert gegen Hertha seine ersten beiden Tore im Unterhaus.

Viel Freude und ein wenig Erleichterung: Franko Kovacevic markiert gegen Hertha seine ersten beiden Tore im Unterhaus. IMAGO/Rene Schulz

399 Einsatzminuten ohne Treffer sind für einen Stürmer eine Ewigkeit. So lange, über elf Einsätze verteilt, musste Franko Kovacevic warten auf seinen Premierentreffer im Unterhaus. Seit seinem Wechsel zum SV Wehen Wiesbaden im Sommer hatte der 24-Jährige nicht genetzt, dann brach am Samstag in seinem zwölften Spiel der Bann - und wie.

Den 3:1-Sieg gegen Hertha BSC leitete Kovacevic mit gleich zwei Treffern ein, in der 24. Minute staubte er eiskalt zur Führung ab, in der 53. Minute hielt er geistesgegenwärtig bei einem Schuss von Bjarke Jacobsen seinen Fuß dazwischen und lenkte so den Ball ins Tor. Der Grundstein für den ersten Liga-Dreier nach zuvor fünf sieglosen Spielen für den Aufsteiger.

"Franko kämpft immer viel, er zeigt viel Einsatz", lobte Cheftrainer Markus Kauczinski seinen gegen Hertha richtig gut aufgelegten Stürmer (kicker-Note: 2,0 - Saisonschnitt: 4,19). "Ich freue mich, dass er jetzt in die Situation gekommen ist, zu treffen und die Chancen genutzt hat."

Ich freue mich besonders für Franko.

Teamkollege Thijmen Goppel

Auch unter den Teamkollegen war die Erleichterung über den erfolgten Befreiungsschlag beim Angreifer zu spüren. "Ich freue mich besonders für Franko, weil er immer weite Wege geht", meinte Thijmen Goppel, der den entscheidenden Treffer zum 3:1 markierte. Soll heißen: Kovacevic war immer stets bemüht - und kann nun endlich auch etwas Zählbares vorweisen.

Das Spiel hätte kippen können, kippte aber nicht

Nicht nur deshalb sah Kauczinski ein Spiel, "das die Herzen erwärmen konnte". Nicht nur wegen des Sonnenscheins, sondern dank einer "richtig starken Mannschaftsleistung". Zwar gab der 53-Jährige zu, dass das Spiel in der ein oder anderen Szene auch "in die andere Richtung kippen kann", doch in diesen Situationen habe Keeper Florian Stritzel stark reagiert. Und: "Wir hatten immer eine Antwort parat, auch nach dem Anschlusstreffer von Hertha."

Die nächsten Spiele des SVWW

Durch den Dreier hat sich der Aufsteiger auf Rang 11 liegend wieder etwas Luft vor den Abstiegsrängen verschafft, der Vorsprung auf Platz 17 beträgt allerdings nur fünf Punkte. Und die Aufgaben werden nicht leichter. Am Freitag (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) geht es zum Karlsruher SC, der seit sieben Ligaspielen ungeschlagen ist. Kauczinski konnte aus dem Hertha-Spiel aber zwei Sachen mitnehmen: "Wir können für jeden Gegner gefährlich sein", betonte er. Und sein Stürmer trifft endlich.

pja

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