2. Bundesliga

Bedrohliche Statistiken: Wann endet Regensburgs Negativlauf?

Karlsruher SC reichten einst 33 Punkte für direkten Klassenerhalt

Bedrohliche Statistiken: Wann endet Regensburgs Negativlauf?

Die Lage bei Jahn Regensburg wird immer prekärer. Am Wochenende verlor der SSV gegen Fortuna Düsseldorf.

Die Lage bei Jahn Regensburg wird immer prekärer. Am Wochenende verlor der SSV gegen Fortuna Düsseldorf. picture alliance / Sportfoto Zink / Wolfgang Zink

Der Trend beim SSV Jahn Regensburg zeigt weiter klar nach unten - allerdings nicht erst seit dieser Saison. Als Trainer Mersad Selimbegovic im Sommer  2019 das Amt beim Zweitligisten als Nachfolger von Achim Beierlorzer übernahm, blickte der damals 37-Jährige mit "Respekt" auf die bevorstehende Aufgabe und brachte zum Ausdruck, dass das "ambitionierte Ziel" des Klubs daraus bestünde, den Jahn "in der 2. Bundesliga zu etablieren." Im neuen Jahr fuhr der SSV erst einen Punkt ein, verlor zudem fünf seiner sechs Partien.

Keine Entwicklung unter Selimbegovic?

Der Blick auf die jeweiligen Platzierungen der Regensburger nach Selimbegovics bisherigen vollen fünf Spielzeiten lässt zwar zur Bestätigung dieses Wunsches anmuten, weist aber ebenso Parallelen zum bisherigen Saisonverlauf der Mannschaft auf. Denn während die Saison 2019/20 - die erste mit dem Bosnier an der Seitenlinie - noch auf dem zwölften Rang endete, folgten in den darauffolgenden Spielzeiten Platz 14 und 15 zu Saisonende. Auch hier zeigt der Entwicklungspfeil also nach unten.

Dass das derzeitige Tabellenschlusslicht auch nach der 0:1-Niederlage gegen Düsseldorf vom vergangenen Wochenende und der damit verbundenen Serie von sechs Spielen ohne Sieg weiterhin die Chance auf den Ligaverbleib hat, steht elf Spieltage vor Schluss außer Frage. Im Vergleich zu den Vorsaisons müssen sich die Regensburger im Endspurt allerdings erheblich steigern, um am Ende nicht doch auf einem Abstiegsrang abzuschließen. Es würde sich als Novum darstellen, sollten dem Jahn die elf Zähler, die der Verein in Selimbegovics Debütsaison noch nach dem 23. Spieltag einfahren konnte, oder gar die neun Punkte aus den Schlussphasen der beiden letzten Spielzeiten, zum direkten Klassenerhalt reichen.

Karlsruher Novum hat noch immer Bestand

Regensburgs letzten drei Spiele

Bis dato stellt der Karlsruher SC weiterhin seit Einführung der 3-Punkte-Regel in der Saison 1995/96 die niedrigste Punkteausbeute eines Zweitliga-Teams, das dennoch auf Rang 15 abschloss und damit sicher die Klasse halten konnte. 33 Punkte reichten dem KSC vor rund zwölf Jahren für den Verbleib in der 2. Liga.

Damit sich der Jahn mit solch einem Szenario gar nicht erst befassen muss, bleiben dem SSV noch elf Spiele, um die Rote Laterne abzugeben und den Abstiegskeller zu verlassen. Kapitän Benedikt Gimber fand deshalb nach der erneuten Niederlage klare Worte für die derzeitige Lage beim abstiegsbedrohten Klub: "Es wird nicht einfacher, je weniger Spiele es sind. Man muss sich der Situation auf jeden Fall bewusst sein, dass wir nur noch Endspiele haben und dringend punkten müssen", wird der 26-Jährige auf der Vereinswebsite zitiert.

Es ist offensichtlich, dass vorne der Schuh drückt.

Benedikt Gimber

Das Hauptproblem der Mannschaft, die gegen Düsseldorf den entscheidenden Gegentreffer kurz vor Schluss per Elfmeter kassierte, sieht Gimber besonders in der Offensive: "Wir haben nach der Winterpause erst zwei Tore geschossen, das spricht Bände. Das macht ein Stück weit ratlos und es ist offensichtlich, dass vorne der Schuh drückt", fasste der Defensivspieler die Torflaute zusammen. Lediglich beim 1:1 gegen Hannover - dem bis dato einzigen Punktgewinn in 2023 - und bei der 1:3-Niederlage gegen Bielefeld gelang es den Regensburger, den Ball im Tornetz unterzubringen.

Mersad Selimbegovic richtete nach dem erneut unglücklichen Ausgang derweil lobende Worte an seine Truppe, die auch gegen die Fortuna "alles probiert" habe. Trotz der prekären Situation zeigte sich der Trainer hoffnungsvoll im Hinblick auf die kommenden Spieltage: "Obwohl es gerade schmerzhaft und sehr bitter ist, glaube ich, dass wir die Kraft haben zusammen mit den Fans." Die nächste Möglichkeit, dringend benötigte Punkte im Kampf um den Nicht-Abstieg einzufahren, bietet sich den Regensburger dann am kommenden Sonntag in Kiel (13.30, LIVE! bei kicker).

jko

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