Bundesliga

TSG Hoffenheim: Ihlas Bebou hat noch viel Luft nach oben

Baumgartner: "Ein sehr bitteres Ergebnis"

Bebou hat noch viel Luft nach oben

Vergab in München zwei gute Chancen: Ihlas Bebou.

Vergab in München zwei gute Chancen: Ihlas Bebou. imago images

Schon nach sieben Minuten tauchte Bebou nach einem feinen Chippass von Christoph Baumgartner völlig frei vor Manuel Neuer auf. Und obwohl sich der Nationaltorhüter in seiner einzigartigen Manier extrem groß und breit machte, hätte Bebou mit einem überlegten Lupfer treffen können. Oder Neuer umkurven, um ins leere Tor zu schieben. Stattdessen schloss Togos Nationalstürmer übereilt ab und traf nur Neuers Bein-Blockade.

20 Minuten später war Bebou noch dichter dran. Am Münchner Tor und am Hoffenheimer Führungstreffer. Da segelte eine präzise Flanke von Andrej Kramaric von der linken Seite in den Fünfmeterraum, wo Bebou den Ball nur noch hätte einköpfen müssen. Verzweifelt verrenkte sich Neuer auch diesmal, um seine Körperoberfläche bestmöglich zu maximieren. Doch Hoffenheims Angreifer offenbarte ein Timing-Problem und streifte die Kugel nur, statt sie wuchtig mit den Stirn zu treffen. Vorbei. Ball und Chance. "Wir hatten durch Ihlas Bebou zwei sehr gute Torchancen, die man auch nutzen kann", formulierte es Trainer Sebastian Hoeneß noch sehr zurückhaltend und nachsichtig.

"Wir haben zwei Riesenchancen verschossen"

Mijat Gacinovic wurde da schon deutlicher: "Wir haben zwei Riesenchancen verschossen", resümierte der Serbe und lieferte gleich den Grund, weshalb die Partie schließlich auf die Münchner Seite kippte: "Sie haben genau das getan, was wir nicht gut gemacht haben und ihre Chancen gut genutzt." Während die Hoffenheimer in den letzten Spielen solche Schlüsselszenen für sich genutzt hatten, versäumten sie es diesmal, den Rekordmeister zumindest in erhöhten Zugzwang zu bringen.

Denn als Bebou schließlich seine Rolle als Vorbereiter überlegter und präziser erfüllte als die des Vollstreckers, lag die TSG bereits 0:2 hinten. Diesmal war Bebou über die rechte Seite durchgebrochen und servierte mit einer maßgeschneiderten Hereingabe den Ball Kramaric, der eiskalt zum Anschlusstreffer einnetzte. "Das 1:2 ist nach der ersten Hälfte für mich nicht das richtige Ergebnis gewesen", fand Hoeneß angesichts der ausgelassenen Möglichkeiten.

Baumgartner: "Da muss man in Führung gehen gegen die Bayern"

Auch unmittelbar nach der Halbzeit boten sich Christoph Baumgartner noch zwei Abschlüsse, allerdings deutlich schwierigere, eine parierte Neuer (46.), eine ging drüber (47.). "Es ist ein sehr bitteres Ergebnis für uns. Wir hatten vor allem zu Beginn gute Chancen. Da muss man in Führung gehen gegen die Bayern", fasste der Österreicher zusammen, "auch in der zweiten Hälfte kommen wir gut rein, da muss ich den Ausgleich erzielen. Die Bayern haben eine enorme Qualität. Sie stehen zu Recht ganz vorne. Es wäre aber dennoch etwas möglich gewesen. Dafür braucht es aber einen besseren Spielverlauf."

Und einen kaltschnäuzigeren Bebou. Wie schon in der Vorsaison, in der er in 32 Saisonspielen auf dem Platz stand (sechs Tore/drei Assists) ist der 26-Jährige auch unter Hoeneß eine feste Größe mit 17 Einsätzen nach 19 Spieltagen. Doch in der Effizienz hat er noch viel Luft nach oben. Fünf Treffer hat er in dieser Spielzeit mittlerweile vorbereitet, selbst aber nur drei erzielt. Auch da hätte er am Samstag leicht auf fünf stellen können.

Michael Pfeifer

Bilder zur Partie Bayern München - TSG Hoffenheim