Bayern Münchens Trainer Jupp Heynckes verzichtete nach dem 0:1 in der Champions League beim FC Basel auf Kroos und Tymoshchuk, die es sich auf der Bank gemütlich machen mussten. Luiz Gustavo sowie Müller standen dafür in der Startformation des Rekordmeisters.
Schalkes Coach Huub Stevens indes sah keinen Grund für personelle Änderungen und vertraute derselben Elf wie beim 3:1 n.V. in der Europa League gegen Viktoria Pilsen.
In der ausverkauften Allianz-Arena entwickelte sich von Anfang an ein rasantes Duell zweier Mannschaften, die sich auf Augenhöhe begegneten. Die Münchner investierten als Gastgeber naturgemäß mehr in die Offensive, während die Schalker auf Standards und schnelle Konter lauerten. Nach sechs Minuten mussten die Gäste allerdings gleich zwei Schrecksekunden überstehen: Ribery dribbelte sich über links durch und brachte den Ball anschließend zu Müller, der aus elf Metern unbedrängt abzog, gegen Hildebrand aber kein Land sah. Der Schalker Keeper parierte dann auch noch Robbens Nachschuss glänzend und hielt seinen Kasten damit sauber.
Der 23. Spieltag
Es war zwar ein ausgeglichenes Duell, allerdings kamen nur die Münchner zu Abschlüssen. Vor allem Müller, der häufig über die Außen bedient wurde, stellte sich als steter Unruheherd heraus - nur brachte er das Runde gleich mehrfach nicht ins Eckige (13., 24., 26.).
Mit zunehmender Spieldauer verlagerte sich das Geschehen immer mehr in die Hälfte der Knappen, die kaum noch für Entlastung sorgen konnten. Der Druck der Münchner wurde größer - Ribery (31.) und Robben (33.) sorgten weiter für Unruhe. In der 36. Minute erkämpfte sich Luiz Gustavo gegen Höger ziemlich robust den Ball und schickte umgehend Ribery mit einem langen Ball auf die Reise. Der Franzose zündete den Turbo, lupfte das Leder zuerst über den herausgekommenen Hildebrand hinweg und schob es dann ins leere Tor ein - 1:0. Auch wenn Luiz Gustavos Einsatz foulwürdig war, die Führung ging in Ordnung.
Das Tor gab den Münchnern weiteren Auftrieb. Der FCB drückte auf die Tube und hätte vor der Pause noch nachlegen können, Müller scheiterte jedoch aus kürzester Distanz am glänzend reagierenden Hildebrand (40.). Etwas später durfte sich dann auch Neuer gegen Fuchs' Pfund aus 20 Metern auszeichnen (43.), ehe wiederum Hildebrand in Aktion trat - diesmal gegen Lahms Schlenzer (45.) - und damit einen noch höheren Pausenrückstand der Gelsenkirchener verhinderte.
Matip vergibt die dicke Chance zum Ausgleich - Ribery macht alles klar
Gleich klingelt's: Ribery (li.) vor dem 1:0. Getty Images
Ohne lange Wartezeit ging's nach dem Seitenwechsel, den beide Teams personell unverändert begingen, furios weiter. Für den ersten Aufreger sorgte Badstuber, der nach einer Ecke per Kopf an der Latte scheiterte (46.). Im direkten Gegenzug hätte Matip den Ausgleich machen können, wenn nicht müssen. Der Deutsch-Kameruner schob die Kugel aus 16 Metern aber knapp links vorbei (47.). Das war dann aber auch schon alles an gelungenen Schalker Offensivaktionen, es spielte nämlich fast nur noch eine Mannschaft: Der FC Bayern München.
Die Heynckes-Elf drückte und sorgte vor allem über den agilen Ribery für Furore. Der Franzose bediente gekonnt Gomez (48.) und Robben (49.). Weil beide kein Abschlussglück hatten, nahm Ribery schließlich das Heft selbst in die Hand und markierte nach Doppelpass mit Müller das mittlerweile hochverdiente 2:0 (55.). Damit war die Vorentscheidung gefallen, die Schalker hatten kaum noch etwas entgegenzusetzen. Daran änderten auch die Einwechslungen von Obasi und des wiedergenesenen Holtby nichts.
Bei den Königsblauen machte sich nun auch der Kräfteverschleiß aus der Europa League, als man in die Verlängerung musste, bemerkbar. Es fehlte einfach das letzte Fünkchen Einsatzbereitschaft. Folglich hatten die Bayern leichtes Spiel, die komfortable Führung zu verwalten. Dass der Sieg am Ende nicht noch höher ausfiel, hatten die Knappen eigentlich nur der abnehmenden Konzentration der Gastgeber zu verdanken. So köpfte Müller nach einem Freistoß aufs Tor und hätte die Kugel wohl versenkt, allerdings ging der im Abseits stehenden Olic - inzwischen eingewechselt - noch hin, sodass der Treffer nicht zählte (73.). Kurz vor Schluss zeichnete sich Hildebrand noch einmal gegen Robbens sehenswerten Direktschuss aus und sorgte damit für den Endstand (89.).
Beide Mannschaften sind wieder am kommenden Samstag gefordert: Bayern München reist dann nach Leverkusen, die Gelsenkirchener treten in Freiburg an.