Bayern-Trainer Felix Magath stellte sein Team gegenüber dem 3:1-Erfolg in Duisburg auf vier Positionen um. Auf der linken Defensivseite ersetzte Lahm den verletzten Lizarazu, rechts hinten stand Sagnol nach seiner Gelbsperre für Demichelis in der Anfangself. Zudem konnte der Rekordmeister wieder auf Kapitän Ballack zurückgreifen, der seine Schambeinverletzung auskuriert hatte und für Scholl auflief. In der Spitze agierten die Münchner mit Guerrero statt Pizarro neben Makaay. Beim 1. FC Köln gab es im Vergleich zum A HREF="/content/spielplan/spielbericht.asp?folder=3200&object=723247&liga=1&saison=2005%2F06&spieltag=27&spielpaarung=723247&turnier=&bvc_atab=4 " 1:1 gegen Frankfurt drei personelle Veränderungen. Feulner feierte nach langer Pause (Kreuzbandriss) ausgerechnet gegen seinen alten Arbeitgeber sein Comeback und ersetzte den Rot-gesperrten Ungarn Szabics. Zudem standen Scherz und Cullmann für Streller sowie Springer in der Startformation.
Spieler des Spiels
Spielnote
Kahn - Sagnol , Lucio, Ismael, Lahm - Hargreaves, Salihamidzic , Zé Roberto , Ballack - Makaay , Guerrero
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Allianz-Arena |
| Zuschauer | 69.000 (ausverkauft) |
Die Zuschauer in der ausverkauften Allianz-Arena sahen in der Anfangsphase äußerst frech aufspielende Gäste, die zu Beginn das Heft in die Hand nahmen und die Bayern früh im Spielaufbau störten. So gehörte folgerichtig auch die erste Möglichkeit den Rheinländern. Nach einem Freistoß von der rechten Seite durch Podolski verpassten in der Mitte allerdings die aufgerückten Matip und Alpay. Kurze Zeit später musste Bayern-Keeper Kahn dann aber doch hinter sich greifen. Podolski flankte von der linken Seite auf Scherz, der am langen Pfosten unbedrängt zum Kopfball kam. Von dort sprang der Ball zu Feulner, der das Leder aus arg abseitsverdächtiger Position über die Linie drückte (12.). Auch nach dem Rückstand ließ der Rekordmeister die nötige Präzision im Spiel nach vorne vermissen, so dass zunächst weiterhin die Elf von Hanspeter Latour die Oberhand behielt. Um ein Haar hätten die Kölner in der 14. Minute sogar nachgelegt, doch nach einem Schuss von Feulner rettete Lahm mit der Hand auf der Linie für Kahn. Der Elfmeterpfiff des Unparteiischen Dr. Drees blieb allerdings aus. Die Bayern suchten in der Folgezeit weiter nach dem Erfolgsrezept, die gut gestaffelte Hintermannschaft der Gäste zu knacken. Viel zu oft trug der Tabellenführer seine Angriffe aber durch die Mitte nach vorne, wo das Abwehrbollwerk des FC keine Probleme hatte. Der erste vernünftige Angriff über die linke Außenbahn sollte dann den Ausgleich bringen. Guerrero legte das Leder zurück und der aufgerückte Sagnol verwandelte direkt in den oberen Winkel (29.). Wer jetzt mit einem Sturmlauf der Bayern rechnete, wurde allerdings enttäuscht, denn bis auf einen direkten Freistoß von Ballack, der nur um wenige Zentimeter das Ziel verfehlte, blieb die Münchener Offensive blass. Auf der Gegenseite bekam Streit im Mittelfeld die Kugel, zog aus gut 20 Metern einfach mal ab und konnte den dabei schlecht aussehenden Kahn zur erneuten Führung überwinden (36.). Doch diesmal konnten die "Geißböcke" nur kurz jubeln, da Makaay einen langen Pass von Ballack zum erneuten Ausgleich nutzen konnte. Der Niederländer vernaschte bei seinem 14. Saisontor noch den schlecht postierten Alpay und drosch das Leder mit links in die Maschen (39.). Kurz darauf ging es nach turbulenten 45 Minuten zur Halbzeitpause in die Kabinen.
Die Bayern kamen nach dem Seitenwechsel ohne ihren Kapitän aus den Katakomben. Kahn musste wegen Problemen im Rippenbereich passen, für ihn übernahm Rensing im Tor der Münchner. Die zweite Hälfte begann - ähnlich wie der erste Abschnitt - mit agilen Kölnern, die in der Vorwärtsbewegung immer einen Schritt schneller waren als die Gegenspieler der Hausherren. In der 51. Minute mussten die Bayern-Fans zusehen, wie Podolski plötzlich völlig allein vor dem Gehäuse von Rensing auftauchte. Der Nationalstürmer konnte das Leder allerdings nicht richtig unter Kontrolle bringen und verstolperte diese Riesenchance. Auf der Gegenseite strich ein Distanzschuss von Makaay nur um Haaresbreite am Pfosten vorbei (53.), mehr hatte die Offensivabteilung der Magath-Elf jedoch nicht zu bieten. Dies lag hauptsächlich daran, dass sich die Kölner immer tiefer in die eigene Hälfte fallen ließen und so den Bayern noch weniger Platz für ihr Kombinationsspiel blieb. Bayern-Coach Felix Magath reagierte in der 62. Minute und brachte mit Scholl für Zé Roberto einen frischen Kreativspieler. Die Gäste blieben aber ihrer Linie treu und standen weiterhin sicher in der Defensive. Lediglich in der 74. Minute mussten die mitgereisten FC-Anhänger durchatmen, als Ballack nach Scholl-Zuspiel aus spitzem Winkel an Keeper Bade scheiterte. Ansonsten wurden die Bayern nur bei Standardsituationen gefährlich, ein Freistoß von Scholl landete in der 81. Minute nur am Außennetz. In den Schlussminuten drängten die Bayern zwar noch auf den Siegtreffer, die Kölner konnten diesen aber mit Glück und Geschick verhindern.
Der 1. FC Köln nimmt mit dem 2:2 völlig verdient einen Punkt aus München mit an den Rhein, steht aber nach wie vor am Tabellenende mit dem Rücken zur Wand. Die Bayern wirkten über die gesamte Spielzeit kraftlos und gehen erst zum zweiten Mal in dieser Spielzeit nicht als Sieger vom Platz der heimischen Allianz-Arena.