Nach der starken Champions-League-Vorstellung am vergangenen Mittwoch beim 3:0-Sieg in Moskau nahm Bayerns Trainer Ottmar Hitzfeld folgende Umstellungen in der Anfangsformation vor: Jancker stürmte das erste Mal in diesem Kalenderjahr von Beginn an, Scholl musste weichen. Jeremies war an Stelle von Andersson wieder Abwehrchef. Tarnat und Sergio kamen für Kuffour und Sagnol. Beim 1. FC Köln kam es im Vergleich zur 0:1-Heimniederlage gegen Kaiserslautern vom vergangenen Sonntag zu folgenden Veränderungen: Für den Gelb-gesperrten Stürmer Kurth kam Donkov. Pröll kehrte für Bade ins Tor zurück. Sichone begann für Bulajic und Kreuz für Arweladse.
Der 23. Spieltag auf einen Blick
Köln begann sehr defensiv, stand dichtgestaffelt und vielbeinig in der Abwehr. Bayern war tonangebend, blieb aber ein ums andere Mal in der Kölner Defensive hängen. Dem Münchner Spiel fehlte es an jeglicher Kreativität, das Flügelspiel wurde stark vernachlässigt, Effenberg fabrizierte ungewöhnlich viele Fehlpässe. Die Domstädter konzentrierten sich einzig aufs Kontern. Ihre einzige Chance führte gleich zum Führungstreffer. Springer spielte vom Mittelkreis aus steil auf Kreuz, der seinen Körper gut zwischen Ball und Lizarazu brachte und mit seinem flachen Rechtschuss aus zwölf Metern ins lange Eck Kahn keine Chance ließ (26.). Es blieb die einzige Möglichkeit des 1. FC Köln. Kahn hatte, ebenso wie sein Gegenüber Pröll, keinen Ball zu halten. Die einzige echte Chance der Münchner, ein Kopfball von Linke, vereitelte Kreuz auf der Linie (45.). Nach dem Wechsel kam bei Bayern Scholl für Tarnat und setzte kurz nach Wiederanpfiff gleich eine Duftmarke. Nach Vorarbeit von Sergio schoss Scholl aus 16 Metern halbrechter Position mit links an die rechte hintere Torstange, die das Netz spannt. Im Minutentakt kamen die nun viel wacheren Münchner zu Chancen. Erst rettete Pröll gegen den von links mutterseelenallein auf ihn zulaufenden Lizarazu, dann strichen Schüsse von Scholl und Salihamidzic nur knapp übers Gehäuse. Das Torschussverhältnis zwischen der 46. und der 60. Minute lautete 10:0 für Bayern, einzig, der Ball wollte nicht ins Tor. Köln kam nur ganz selten zu Entlastungskontern gegen die nun viel engagierteren Münchner. Jancker war es vorbehalten, in der 66. Minute den völlig verdienten Ausgleich zu erzielen. Der Stürmer köpfte aus sechs Metern einen Scholl-Freistoß ins Netz. Die Kölner verteidigten tapfer mit Mann und Maus bei den teilweise belagerungszustandsähnlichen Situationen. Der Deutsche Meister rannte mitunter aber blind an, durchdacht waren die Aktionen selten. Flanken waren oft unpräzise, die Kölner Abwehr kopfballstark. Bei Fernschüssen fehlten Scholl und Co. das Zielwasser. Der haushoch überlegene FC Bayern fand bis auf Janckers Ausgleich gegen die abwehrstarken Kölner kein geeignetes Mittel, zum Erfolg zu kommen. Für die Domstädter ist das Remis auf Grund ihres hohen Engagements und des vorbildlichen Kampfgeists zwar glücklich, aber nicht unverdient. Sechs Mal in Folge konnten die international erfolgreichen Münchner nun nach einer Champions-League-Partie in der Bundesliga nicht gewinnen.
Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend