Bundesliga

Bayer Leverkusen: Eine Million für Amiri - Poker um Offensiv-Talent

Abgang des früheren Nationalspielers reißt keine Lücke in den Kader

Bayer kassiert für Amiri eine Million Euro - und pokert um Offensiv-Talent

Verlässt Bayer 04 Leverkusen gen Mainz: Nadiem Amiri.

Verlässt Bayer 04 Leverkusen gen Mainz: Nadiem Amiri. IMAGO/Vitalii Kliuiev

Spätestens am Donnerstag soll das Kapitel Bayer 04 Leverkusen für Nadiem Amiri beendet sein. Der Wechsel des vielseitig einsetzbaren Mittelfeldspielers zu Mainz 05 ist jedenfalls beschlossene Sache. Spieler und Klubs haben sich geeinigt. Einzig der Medizincheck muss noch absolviert und der Transfervertrag endgültig aufgesetzt werden. Dann ist der Deal perfekt.

Amiri-Abgang unmittelbar nach Startelf-Debüt

Für den Spieler, der erst am 19. Spieltag am Samstag gegen Gladbach (0:0) sein Startelf-Debüt in dieser Bundesligasaison erlebte, macht der Wechsel Sinn, weil ihm beim Abstiegskandidaten anders als in Leverkusen regelmäßige Spielzeit winkt. Bayer kassiert für den früheren deutschen Nationalspieler, der 2019 für neun Millionen Euro Ablöse von 1899 Hoffenheim kam, nach kicker-Informationen noch etwa eine Million Euro. Ein halbes Jahr vor Vertragsende eine ordentliche Summe.

Sportlich tut der Abgang Amiris dem Tabellenführer nicht weh. Auf der Doppelsechs, auf der Amiri am Samstag zum Einsatz kam und überzeugte, stehen mit Granit Xhaka, Exequiel Palacios, der aber noch bis in den Februar verletzt ausfällt, und Robert Andrich drei gestandene Führungsspieler im Kader. Zudem hatten bereits die Talente Gustavo Puerta (20) und Noah Mbamba (18) bei der Nominierung es Europa-League-Kaders den Vorzug vor Amiri erhalten, der nicht berücksichtigt wurde.

In der Dreieroffensive, in der der 27-Jährige ein Kandidat für die halblinke Position im 3-4-3 war, war Amiri ohnehin überzählig. Dort steht ab sofort wieder der vom Afrika-Cup mit Marokko ausgeschiedene Amine Adli als Backup für Florian Wirtz zur Verfügung. Die Mittelstürmer Patrik Schick und Borja Iglesias sowie Jonas Hofmann und Nathan Tella für die halbrechte Position komplettieren das völlig ausreichende Offensiv-Sextett, zu dem sich ab April auch wieder Torjäger Victor Boniface (Adduktorenoperation) gesellen soll.

Leverkusen auf Talentsuche in Frankreich

So hat Amiris Verkauf keine zwingende Konsequenz für Bayer 04. Auch wenn sich der Klub noch im Vorgriff auf die neue Saison um einen Perspektivspieler für die Offensive bemüht, der aber auch jetzt schon im Titelrennen helfen kann. Dabei handelt es sich nicht um den in Frankreich gehandelten französischen U-18-Nationalspieler Tidiam Gomis (17) vom französischen Zweitligisten SM Caen. Allerdings verlautet aus dem Land des Vize-Weltmeisters, dass Bayer ein Talent aus der Ligue 1 ganz genau im Blick habe.

Ob der Kandidat noch verpflichtet wird, ist offen. Verhandlungen zwischen den Klubs laufen noch, so dass es, wenn überhaupt, erst am Deadline-Day zu einem Deal kommen soll.

Stephan von Nocks

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