Bundesliga

Bayer fliegt Last Minute zur Rekordsaison

Leverkusen trifft allein in der Nachspielzeit zwölf Mal

Bayer fliegt Last Minute zur Rekordsaison

Josip Stanisic (li.) sorgte für den nächsten Last-Minute-Treffer für Bayer.

Josip Stanisic (li.) sorgte für den nächsten Last-Minute-Treffer für Bayer. IMAGO/Jan Huebner

Sie tun es immer wieder. Als wäre es das Einfachste auf der Welt. Auch in Dortmund erzielte Bayer 04 kurz vor Schluss einen entscheidenden Treffer. Das 1:1 von Josip Stanisic fiel in der siebten (!) Minute der Nachspielzeit. Leverkusen hat sich zum absoluten Spezialisten für späte Tore entwickelt.

Stanisics Treffer war wettbewerbsübergreifend der zwölfte Treffer in der Nachspielzeit, der 15. ab der 90. Minute und der 20., der der Werkself ab der 86. Minute gelang. Diese Zahlen stellen allesamt Höchstwerte dar: Borussia Dortmund mit neun Treffern in der Nachspielzeit und zehn ab der 90. Minute sowie Bayern München mit 17 Treffern ab der 86. Minute können als nächstbeste Mannschaften auch hier mit dem neuen Deutschen Meister einfach nicht mithalten.

"Mehr Bayer-Leverkusen-like geht nicht", schwärmte Lukas Hradecky nach dem Last-Minute-Remis, mit dem Bayer 04 die unglaubliche Serie auf 45 Spiele ohne Niederlage ausbaute. "Man hat gesehen, was das für uns bedeutet hat, dass es noch geklappt hat", erklärte der Torhüter, der nach dem späten Ausgleich über den ganzen Platz gesprintet war, um mit seinen Mitspielern den Fortbestand des Laufs zu feiern. Und dabei sogar Xabi Alonso überholt hatte, der den deutlich kürzeren Weg zur Leverkusener Spielertraube hatte. "Wir haben fast mehr gefeiert als letzte Woche. Das war super", sagte der Trainer später.

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Denn die Werkself ist heiß auf das Optimum. Es winkt das Triple und der Status als die "Invincibles", die Unbesiegbaren. Und nur, weil Bayer seit der Weihnachtspause Last Minute durch die Spielzeit reist, könnte diese zu einer historischen Rekord-Saison werden.

Schick ist der Spezialist

Im DFB-Pokal sicherte Jonathan Tahs Kopfballtreffer in der 90. Minute gegen Stuttgart den Einzug ins Halbfinale. In der Europa League machte Mittelstürmer Patrik Schick mit insgesamt gleich drei Treffern in der Nachspielzeit gegen Qarabag Agdam den Einzug ins Viertelfinale klar: In Baku erzielte der Tscheche in der 92. Minute den 2:2-Endstand, beim 3:2-Sieg im Rückspiel in Leverkusen wendete er per Doppelpack in der 3. und 7. Minute der Nachspielzeit das drohende Aus ab. Und in der Liga holte Bayer im Jahr 2024 am 17. (1:0 in Augsburg), am 18. (3:2 in Leipzig) und am 27. Spieltag (2:1 gegen Hoffenheim) allein in der Nachspielzeit sechs wichtige Punkte, um den Titel vorzeitig einzutüten.

Diese mentale Stärke, auch kurz vor Schluss unter Druck das eigene Spiel durchzuziehen und dadurch noch die entscheidende Chance zu erspielen, macht Bayer zu einem wahren Champion. Und hat dafür gesorgt, dass der Klub weiterhin auf eine perfekte Saison hoffen darf.

Stephan von Nocks

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