Bundesliga

Baumgart freut sich über Standardtreffer: "Hätten sonst kein Tor geschossen"

Köln verhindert Einstellen eines Vereinsnegativrekordes

Baumgart freut sich über Standardtreffer: "Hätten sonst kein Tor geschossen"

Daumen hoch: Steffen Baumgart holt nicht einen, sondern drei Punkte mit dem 1. FC Köln.

Daumen hoch: Steffen Baumgart holt nicht einen, sondern drei Punkte mit dem 1. FC Köln. IMAGO/Treese

Am 13. Spieltag holte Köln endlich den zweiten Saisonsieg und den ersten auswärts. Die Erleichterung nach dem 1:0 bei Aufsteiger Darmstadt war spürbar. Kein Wunder, lösten sich die Domstädter dadurch auch vom letzten Tabellenplatz. "Die letzten Wochen waren nicht ganz so einfach für uns", verriet Timo Hübers nach der Partie bei DAZN. Denn gerade am Rhein sei die Stimmungslage recht sprunghaft, "weil es da zu Tode betrübt oder Himmelhoch jauchzend" zugehen könne.

Dass in den nächsten Tagen in Köln nun wohl eher Zweiteres vorherrschen könnte, lag zum einen an Hübers selbst, der wie seine Mitverteidiger eine konzentrierte Defensivleistung ablieferte und zum anderen an Davie Selke, der mit seinem vierten Saisontreffer den Stimmungsaufheller gab.

Selke: "Weniger reden, mehr machen"

"Wir haben immer gesagt, wir wollen weniger reden, wir wollen mehr machen", sagte der Stürmer nach seinem wichtigen Tor. Zuvor hatte sich Selke mal wieder aufgerieben, blieb aber meist ungefährlich - dann war er aber im entscheidenden Moment da und grätschte eine von Mathias Honsak unglücklich verlängerte Ecke über die Linie. "Als Stürmer musst du immer bereit sein, egal, ob du davor zwei, drei Ballkontakte hattest", so der 28-Jährige.

Ein Standard sorgte also für den Erfolg - und der sei so trainiert worden, verriet Selke. Auch Trainer Steffen Baumgart freute sich über die gelungene Ecke, warf aber ein: "Trotzdem brauchst du 30 Ecken, um ein Tor zu erzielen, deswegen ist es schön, dass wir was aus diesem Standard gemacht haben, ansonsten hätten wir, glaube ich, auch kein Tor gemacht." Aus dem Spiel heraus blieb Köln nämlich bis zum Führungstreffer größtenteils harmlos. Man habe beiden Teams angemerkt, "dass die Situation drückt" - sprich die Last im Abstiegskampf schwer auf den Schultern der Spielern liegt. "Standards gehören dazu, heute haben wir mal Glück gehabt, dass er reingegangen ist", schloss Baumgart.

Vereinsnegativerekord gerade so nicht eingestellt

In den letzten 20 Spielen hätte dieser eine Treffer aber nicht für drei Punkte gereicht, denn dort hatten die Kölner immer mindestens einen Gegentreffer kassiert. Wäre das auch gegen Darmstadt passiert, wäre zudem ein Vereinsnegativrekord eingestellt worden. Nur von März bis Dezember 2020 kassierte der FC schon in 21 Spielen hintereinander immer mindestens ein Gegentor.

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VAR verhindert Elfmeter

Richtig gefährlich wurde es für das Tor von Marvin Schwäbe trotz einer guten Darmstädter Phase nach der Pause nur selten, die Kölner Defensive, die nach dem Dreierketten-Experiment gegen die Bayern wieder aus vier Verteidigern bestand, ließ wenig zu. Und doch hätte in Minute 70 ohne Großchance ein Gegentreffer fallen können. Dort hatte nämlich Schiedsrichter Patrick Ittrich nach einem vermeintlichen Handspiel auf den Punkt gezeigt. Nach VAR-Einsatz korrigierte der Referee aber seine Entscheidung ganz zur Freude von Hübers, der seine Arme extra hinter dem Körper verschränkt hatte: "Mehr kann ich als Verteidiger nicht machen. Wenn er den pfeift, dann zielen alle nur noch auf die Hand im Sechzehner."

Das sahen im Übrigen auch die Darmstädter so. "Dafür brauche ich eigentlich keine Zeitlupe, ich habe mir im Spiel schon gedacht, wie man diesen Elfmeter geben kann", sagte Fabian Holland, der ohnehin der Meinung ist, "dass man viel zu viele Elfmeter gibt, weil ab und zu halt die Hand ein bisschen höher ist".

sts

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