Der durchwachsene Auftritt von Borussia Dortmund hatte den Kölnern im ersten Samstagabendspiel dieser 61. Bundesliga-Saison mächtig Auftrieb verliehen - unter anderem in Form von so einigen Kontern, die der BVB-Defensive reichlich Arbeit beschert hatten.
Am Ende des Tages mussten die Geißböcke aber einsehen: Neben ihrer eigenen Ungenauigkeit im Abschluss (Lattentreffer von Davie Selke, Top-Chancen für Joker Sargis Adamyan) hatten sich allen voran Dortmunds Torwart Gregor Kobel mit ein paar starken Paraden und Weltmeister Mats Hummels mit einigen ganz wichtigen Rettungsaktionen erfolgreich in den Weg gestellt.
Weil am Ende auch noch BVB-Angreifer Donyell Malen nicht ausgewechselt worden und spät zum Matchwinner aufgestiegen war, mussten die Rheinländer trotz eines couragierten und guten Auftritts durchaus bedient die Heimreise antreten.
Baumgart ist "mehr als zufrieden mit den Jungs"
"Mir fällt es schwer, die richtigen Worte zu finden", führte etwa FC-Coach Steffen Baumgart auf der Pressekonferenz nach dem Auftritt im Signal-Iduna-Park ein wenig niedergeschlagen aus. Denn schließlich wusste auch er: "Wir haben ein gutes Auswärtsspiel gezeigt, vor allem in der zweiten Halbzeit. Wir haben mutig agiert und hatten gute Möglichkeiten. Doch Dortmund hatte heute einen guten Torhüter zwischen den Pfosten."
Letztlich überwog bei Baumgart aber der Stolz aufs Team und den gezeigten Mut bei einem Meisterschaftskanditaten: "Ich bin mehr als zufrieden mit den Jungs. Sie haben alles gegeben."
Doch die eigene Chancenverwertung, die Paraden von Kobel und das kuriose wie glückliche Siegtor von Malen seien eben Fakt. "Da musst du lange trainieren, um den Ball vom das Standbein so zu schießen, damit er reingeht", scherzte Baumgart über das 1:0 der Borussia, musste beim Gespräch mit "Sky" aber auch sagen: "Ich kann mir von den Glückwünschen für unsere Leistung nichts kaufen. Das Ergebnis steht. Wir gehen traurig nach Hause. Doch wenn wir immer so spielen, dann gewinnen wir mehr als wir verlieren."
Baumgart über Moukoko: "Ich hatte Schulden bei ihm"
Holte sich die Kappe von FC-Coach Steffen Baumgart nach dem Schlusspfiff ab: Youssoufa Moukoko. IMAGO/Team 2
Was direkt nach Schlusspfiff bezüglich Baumgart ebenfalls aufgefallen war: Der Trainer der Domstädter überreichte seine kultige Kappe dem Dortmunder Einwechselspieler Youssoufa Moukoko. Warum? Der 51-Jährige klärte auf.
"Ich hatte Schulden bei ihm", erklärte der Kölner Coach im Anschluss bei "Sky". In der vergangenen Saison habe Baumgart nach dem Trikot von Moukoko gefragt und erst jetzt mit Verspätung für den Ausgleich gesorgt. "Im Hinspiel der vergangenen Saison wollte ich sein Hemd haben. Da wollten wir tauschen, aber es kam nicht dazu. Heute haben wir dran gedacht."
Wie die TV-Bilder zeigten, verabschiedeten sich die beiden nach der Übergabe des besonderen Souvenirs herzlich voneinander.
