Bundesliga

BVB: Terzic wollte Matchwinner Donyell Malen auswechseln

Talent Bynoe-Gittens steht parat, dann aber verletzt sich Ryerson

"Solche Geschichten schreibt der Fußball": Terzic wollte Matchwinner Malen auswechseln

Wurde letztlich nicht ausgewechselt und traf kurz darauf glücklich zum 1:0: BVB-Matchwinner Donyell Malen.

Wurde letztlich nicht ausgewechselt und traf kurz darauf glücklich zum 1:0: BVB-Matchwinner Donyell Malen. IMAGO/Jan Huebner

Als am Samstagabend bereits die letzten zehn regulären Minuten beim Spiel zwischen Dortmund und Köln liefen, hatten sich die beiden BVB-Profis Marius Wolf und Jamie Bynoe-Gittens gegen 20.12 Uhr schon zu ihrer Einwechslung aufgestellt. Den Platz betrat nur Wolf.

Warum? Weil neben dem angeschlagenen Neuzugang und Linksverteidiger Ramy Bensebaini plötzlich auch noch Rechtsverteidiger Julian Ryerson angezeigt hatte, ebenfalls ausgewechselt werden zu müssen.

Also entschuldigte sich Dortmunds Cheftrainer Edin Terzic kurzerhand beim 19-jährigen Offensivmann Bynoe-Gittens, winkte Thorgan Hazard herbei und brachte den Belgier für Ryerson. Das Interessanteste dabei: Bynoe-Gittens wäre für Donyell Malen eingetauscht worden. Unter den kurzfristig veränderten Umständen durfte der niederländische Nationalspieler aber bleiben - mit bekannten Folgen: Der 24-jährige Dribbelkünstler schlich sich in der 88. Minute links vor den Fünfmeterraum, erhielt den Ball nach Julian Brandts Eckballflanke, traf mit Glück links oben zum 1:0 und führte die Schwarz-Gelben zum am Ende des Tages wirklich glücklichen Sieg über ein starkes Köln.

Terzic entschudigt sich bei Bynoe-Gittens

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Trainer Edin Terzic erklärte den Sachverhalt rund um den veränderten Wechsel im Anschluss nochmals ausführlich beim Interview mit "Sky" und führte aus: "Es war so, dass Ramy zunächst angezeigt hatte, dass er rausmuss. Dann war geplant, dass wir Julian auf die linke und Marius auf die rechte Seite bringen. In der Szene, wo wir dann wechseln wollten, hat dann aber auch Julian signalisiert, dass es für ihn nicht mehr weitergehen kann. Also mussten wir umswitchen - und dann haben wir Thorgan anstelle von Jamie gebracht."

Dabei litt Terzic klar ersichtlich auch mit Bynoe-Gittens, der schon fertig angezogen wieder Richtung Bank schreiten musste. "Es tut mir leid für Jamie, weil wir uns natürlich erhofft hatten, dass er uns nochmal in der Offensive was geben kann", so der BVB-Coach. "Aber solche Geschichten schreibt der Fußball, dass am Ende dann der das Tor macht, der draufgeblieben ist. Und Jamie kann hoffentlich nächste Woche für uns zaubern."

"Wir sind unzufrieden, die Jungs sind unzufrieden"

Emre Can

Sah sich selbst sehr kritisch: BVB-Kapitän Emre Can. IMAGO/Team 2

Dass es kommenden Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) beim Ruhrpott-Derby in Bochum deutlich besser laufen muss, daraus machte Terzic keinen Hehl: "Es war heute nicht viel dabei, das uns gefallen hat. Es hat uns gefallen, dass wir das Spiel gewonnen haben. Und dass wir nach Standards gefährlich waren, daran haben wir viel gearbeitet in den letzten Tagen und Wochen. Aber es gab viele Dinge, die uns nicht gefallen haben. Es war heute keine gute Leistung von uns. Wir hatten etwa sehr viel Ballbesitz - aber in torungefährlichen Zonen. Wir haben uns auch in Situationen gebracht, Ballverluste im Zentrum zu haben und in Konter zu laufen."

Am Ende stünde aber immerhin, "dass das erste Spiel daheim gewonnen wurde. Wir (als Trainerteam; Anm. d. Red.) sind unzufrieden, die Jungs sind unzufrieden - das ist auch gut so. So müssen wir in den nächsten Tagen ein paar Szenen deutlich ansprechen."

Ich habe kein gutes Spiel gespielt, hab viele Fehler gemacht - deswegen war die Auswechslung auch gerechtfertigt.

Emre Can

Sein neuer Kapitän - Emre Can - blies ins selbe Horn: "Da muss viel mehr kommen, wir haben kein gutes Spiel gemacht. Das waren keine 100 Prozent. Das wissen wir. Wir waren irgendwie träge, hatten keine Energie auf dem Platz. Doch wir nehmen die drei Punkte gern mit."

Dabei nahm sich der zum neuen Spielführer gewählte deutsche Nationalspieler auch selbst in die Kritik - erst recht in Verbindung mit seiner Auswechslung in der 59. Minute für Felix Nmecha: "Ich habe kein gutes Spiel gespielt, hab viele Fehler gemacht - deswegen war die Auswechslung auch gerechtfertigt." Mit weiteren Spielen soll allerdings aus seiner Sicht alles besser werden - beim Team und bei ihm.

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Bilder zur Partie BV 09 Borussia Dortmund gegen 1. FC Köln