Bundesliga

Oliver Baumann übt harsche Kritik am Schiedsrichter - und an Amiri

Hoffenheimer nach dem 1:4 in Leverkusen bedient

Baumann übt harsche Kritik am Schiedsrichter - und an Amiri

Er musste in Leverkusen viermal hinter sich greifen und war hinterher bedient: TSG-Keeper Oliver Baumann.

Er musste in Leverkusen viermal hinter sich greifen und war hinterher bedient: TSG-Keeper Oliver Baumann. imago images

Es waren im Speziellen zwei Szenen, die die Hoffenheimer erzürnten: In der 18. Minute war Bayer-Verteidiger Daley Sinkgraven beim Stand von 0:1 Gegenspieler Christoph Baumgartner unglücklich auf den Fuß gestiegen - statt eines Elfmeters entschied Schiedsrichter Petersen überraschend auf Offensivfoul. In Minute 64 flog dann Florian Grillitsch nach einem eigentlich fairen Tackling gegen Nadiem Amiri unberechtigterweise mit Gelb-Rot vom Platz.

"Der Schiedsrichter hat klar gesagt, dass er bei der Gelb-Roten Karte für Florian Grillitsch falsch lag", berichtete TSG-Coach Sebastian Hoeneß im Nachgang am "Sky"-Mikrofon: "Ich habe ihm dann noch weitere diskussionswürdige Szenen gesagt, wie den Elfmeter. Darauf habe ich eine Begründung bekommen, der ich nicht folgen kann. Die Situation ist für mich eindeutig. Bei allem Respekt, wir haben heute eine Schiedsrichter-Leistung erfahren, die uns benachteiligt hat."

Vielleicht hatte der Kollege im Kölner Keller als Einziger eine andere Meinung.

Christoph Baumgartner

Auf die Szene in Minute 18, in der die TSG per Elfmeter hätte egalisieren können, angesprochen, gab Baumgartner ehrlich zu: "Ich habe es im Spiel gar nicht so wahrgenommen. Mir wurde hinterher gesagt, dass es ein Kontakt am Fuß war." Als dem Österreicher die TV-Bilder gezeigt wurden, zeigte er klare Kante. "Da gibt es keine zwei Meinungen, vielleicht hatte der Kollege im Kölner Keller als Einziger eine andere Meinung. Er trifft ganz klar meinen Fuß und bekommt selbst den Freistoß", so der Österreicher, der anfügte: "Auch die Gelb-Rote für Florian Grillitsch tut extrem weh."

Baumgartner war es, der durch seinen tollen Schlenzer zum 1:2 wieder Musik ins Spiel brachte. Kurz darauf vergab er gar den Hochkaräter zum Ausgleich: "Ich bin ein bisschen überrascht, dass ich an den Ball komme und habe vielleicht auch das Gefühl, dass ich im Abseits stehe. Aber der muss rein. Dann wären wir trotz der Widrigkeiten zurück im Spiel gewesen."

Baumann: "Sowas geht mir auf den Sack"

Auch Keeper Oliver Baumann trat vors Mikrofon und wurde dabei am deutlichsten. "Es ist sehr bitter, gegen zwölf Mann gespielt zu haben", stellte er direkt in Richtung Referee Petersen klar: "Es war keine zweite Gelbe Karte für Grillitsch." Anschließend übte der TSG-Schlussmann auch indirekt Kritik an seinem ehemaligen Mitspieler Amiri (spielte nach der Jugend bis 2019 für die Kraichgauer): "Mich ärgert es ohnehin, dass die Spieler nach einem Zweikampf ohne Ende schreien und zwei Minuten später hüpfen sie wieder herum, wie ein junges Reh. Sowas geht mir auf den Sack. Die Schiedsrichter müssen ein Gespür dafür bekommen, wie hart die Aktion war. Das war spielentscheidend."

Angesprochen auf eine Auseinandersetzung zwischen Kevin Vogt und Amiri, nach der der Hoffenheimer Verteidiger kaum einzufangen war, sagte Baumann: "Ich würde zu den Leverkusenern sagen: 'Stellt euch cleverer an, ihr führt 3:1 und seid einer mehr. Seid erwachsen und spielt das Ding runter.'" Das vermeidbare 0:2, bei dem Andrej Kramaric einen zu kurzen Rückpass in Richtung Baumann geschickt hatte, nannte der TSG-Kapitän "wahnsinnig unglücklich".

msc

Bilder zur Partie Bayer 04 Leverkusen - TSG Hoffenheim