Bundesliga

Baumann: "Das war sehr unnötig"

Hoffenheimer Auswärtsserie endet

Baumann: "Das war sehr unnötig"

Kassierte in Gladbach zwei Gegentore: Oliver Baumann.

Kassierte in Gladbach zwei Gegentore: Oliver Baumann. IMAGO/RHR-Foto

Diesmal stimmte nur die Leistung, nicht aber das Ergebnis. Nach dem erneuten Weckruf von Trainer Pellegrino Matarazzo zeigte Hoffenheim in Gladbach durchaus die erhoffte Reaktion und war über weite Strecken am Drücker und hatte auch mehr Torchancen, doch am Ende standen die Kraichgauer mit leeren Händen da - zum ersten Mal geschlagen auf fremdem Platz nach zuvor 16 Punkten in sechs Spielen.

"Das war sehr unnötig", ärgerte sich Oliver Baumann, "denn die Kontrolle war da, die Defensive stand eigentlich gut - bis auf die Elfmetersituation und das zweite Tor, sonst haben wir fast nichts zugelassen. Und das gegen die Offensive von Gladbach, die einen Lauf hat, das war sehr gut, da haben wir einen Schritt nach vorne gemacht. Aber wir brauchen noch Detailarbeit, um auch mal 1:0-Siege einzufahren, wir dürfen nicht jedes Mal drei Tore brauchen, um Spiele zu gewinnen."

Matarazzo kritisiert Kabak

Drei Strafstöße hatte der TSG-Kapitän in dieser Saison bereits abgewehrt, beim vierten war der 33-Jährige diesmal chancenlos. Die Entstehung war ebenso unnötig wie das Endresultat. "Ich hätte auch gerne, dass wir nicht regelmäßig Elfmeter gegen uns bekommen", versicherte Trainer Pellegrino Matarazzo und analysierte: "Die Struktur hat gepasst, aber die Restverteidigung hat viel zu weit vom Gegner weggestanden, so dass der Gegner aufdrehen kann und wir in eine Kontersituation geraten." Die Ozan Kabak mit einer zu ungestümen Aktion gegen den sich vom Tor weg bewegenden Plea zu einem bitteren Ende brachte. "Ich glaube auch, dass Ozan Kabak im Eins-gegen-eins-Duell nicht grätschen muss, eine unnötige Entscheidung zu grätschen", kritisierte Matarazzo, dessen Mannschaft aber umgehend mit dem Ausgleich antwortete.

"Du bist nach dem 1:1 so gut im Spiel und du drückst, bist die bessere Mannschaft, dann hast du das Gefühl, dass mehr drin ist. Wir wollten auf Sieg spielen", betonte Torschütze Wout Weghorst, und der Niederländer hatte auch kurz vor dem 1:2 noch eine gute Torchance, doch der Treffer fiel auf der Gegenseite. Diesmal eine Hoffenheimer Fehler-Kombination von Kevin Akpoguma und Marius Bülter. "Einer aus unserer Kette will die falsche Spur decken und verlässt seinen Raum und ein Gladbacher steht komplett blanco, weil auch unser Wingbag nicht rechtzeitig durchschiebt", erläuterte Matarazzo und meinte Akpoguma, der ohne Not seine Position verließ, und Bülter, der Gladbachs Siegtorschützen ungehindert in den frei gewordenen Raum laufen ließ, Nathan Ngoumou konnte sich die Ecke in aller Ruhe aussuchen.

Er hatte vier, fünf Quadratmeter, das war ein bisschen zu viel Platz.

Oliver Baumann

"Er hatte vier, fünf Quadratmeter, das war ein bisschen zu viel Platz, zumal es eh schon die zweite Welle war, wir hatten schon einmal geklärt", haderte Baumann, "eigentlich haben wir einen riesen Schritt nach vorne gemacht im Vergleich zu letzter Woche. Wir müssen auf dem Weg, den wir nach Mainz eingeschlagen haben, bleiben, das ist der richtige Weg, dann sehe ich positiv in die Zukunft. Dann werden wir auch wieder Dreier einfahren."

Allerdings sind die Hoffenheimer nun auch schon vier Spiele in Folge in der Liga sieglos, davor ging auch das Pokalspiel in Dortmund verloren (0:1). "Am Ende geht es um Erfolg", ärgerte sich Weghorst, "und es ist nun schon lange her, dass wir einen Sieg geholt haben, das wird langsam Zeit, wenn wir unsere Ambitionen erreichen wollen."

Michael Pfeifer

Bilder zur Partie VfL Borussia Mönchengladbach gegen TSG 1899 Hoffenheim