Bundesliga

Basteln statt einspielen: Upamecanos Sperre und die Folgen

Nagelsmanns Arbeit wird komplizierter

Basteln statt einspielen für PSG: Upamecanos Sperre und die Folgen

Er fehlt den Bayern gegen Union: Dayot Upamecano.

Er fehlt den Bayern gegen Union: Dayot Upamecano. imago images

Benjamin Pavards Gelb-Rote-Karte in der Nachspielzeit des 1:0-Hinspielerfolgs erschwert das Abwehr-Puzzle vor dem Rückspiel gegen Paris Saint-Germain in zwei Wochen ohnehin. Schließlich stehen die Münchner vor der komplexen Aufgabe, den französischen Stürmerstar Kylian Mbappé zu bremsen. Darin liegt ziemlich sicher der Schlüssel für einen Viertelfinaleinzug. Ob ohne Pavard die im Hinspiel praktizierte Dreierabwehrkette erneut eine Option ist, sei dahingestellt. Viel Zeit zum Testen einer neuen Formation bleibt Trainer Julian Nagelsmann nicht.

Gegen Union am Sonntag (17.30 Uhr, LIVE! bei kicker) dürfte Pavard die erste Alternative in der Innenverteidigung neben Matthijs de Ligt sein. Auch, weil Daley Blind bei seinem Startelfdebüt in Mönchengladbach nicht überzeugte. Dem Niederländer mangelt es an Tempo, genau dieses wird aber vor allem gegen Paris benötigt. Upamecano wiederum darf eine Woche später im Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart wieder ran.

Diese Partie kommt der Generalprobe vor dem zweiten Teil des PSG-Duells gleich. Pavard ist bei der aktuellen Personallage eigentlich unverzichtbar. Aber wann, wenn nicht in Stuttgart, will Nagelsmann eine Formation ohne ihn erproben? De Ligt und Upamecano innen, Joao Cancelo rechts, Alphonso Davies links: Das könnte die Lösung sein.

Joao Cancelo baute zuletzt etwas ab

Allerdings baute Cancelo nach starkem Start zuletzt etwas ab. Und die Defensivarbeit gehört nicht zu seinen hervorstechenden Merkmalen. Das Problem: Mbappé dürfte vor allem über seine Seite angreifen. Die gute Nachricht: Davies zeigte nach einem Formknick in den vergangenen beiden Partien leicht aufsteigende Tendenz. Sowohl das Tor in Paris als auch die beiden Treffer in Mönchengladbach bereitete der Kanadier vor.

Möchte Nagelsmann gegen Paris erneut eine Dreierkette bringen, muss er entweder Blind vertrauen oder sich etwas Überraschendes einfallen lassen. Noussair Mazraoui als weitere Option rechts hinten bleibt fraglich. Der Marokkaner soll nach einer überstandenen Entzündung des Herzbeutels am Mittwoch ins Mannschaftstraining zurückkehren, aber ob nach über zwei Monaten Pause die Zeit bis Paris reicht? Wohl eher nicht mit Blick auf die Startelf.

Bemerkenswert übrigens, dass Upamecanos Platzverweis der dritte gegen die Bayern in den vergangenen vier Pflichtspielen war. Pavard in Paris und Joshua Kimmich beim 4:2-Sieg in Wolfsburg hießen die anderen Bestraften.

Frank Linkesch

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