2. Bundesliga

Holstein Kiel: Bartels scherzt nach seinem Kunstschuss

Kiel besteht die Geduldsprobe gegen Nürnberg

Bartels' Kunstschuss: "An anderen Tagen verletze ich mir den Rücken"

Fin Bartels avancierte spektakulär zum Kieler Matchwinner gegen Nürnberg.

Fin Bartels avancierte spektakulär zum Kieler Matchwinner gegen Nürnberg. imago images

Lange war das Aufeinandertreffen zwischen Holstein Kiel und dem 1. FC Nürnberg am Mittwochabend ein zähes Ringen. Spektakel gab es an der Förde erst in der Schlussphase - dann aber in Perfektion: Fabian Reese flankte von der Grundlinie von links auf das rechte Fünfmetereck, wo Finn Bartels abhob und in der Luft liegend mit einer Mischung aus Seitfall- und Fallrückzieher spektakulär ins rechte Eck traf (80.).

Im Prinzip war es ein Selbstläufer, den musste ich nur noch über die Linie machen.

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"Es war natürlich eine butterweiche Flanke, im Prinzip war es dann ein Selbstläufer, den musste ich dann ja nur noch über die Linie machen", strahlte der gebürtige Kieler hinterher über beide Ohren. Dem vermeintlichen "Tor des Jahres" ließ Bartels die "Untertreibung des Jahres" folgen und war auch weiterhin zum Scherzen aufgelegt: "In so Phasen wie im Moment, wo es bei uns allen gut läuft, dann ist so ein Ding mal drin. An anderen Tagen verletze ich mich nur am Rücken und der Ball geht über das Dach. Von daher nehmen wir das gerne mit."

Geduldsspiel über 90 Minuten

Die Störche belohnten sich mit diesem Traumtor für einen disziplinierten Auftritt. "Dass ein solch schönes Tor das Spiel entscheidet, freut uns natürlich sehr", sagte KSV-Rechtsverteidiger Jannik Dehm. "Es hat eine außergewöhnliche Situation gebraucht, um das Tor zu machen, aber am Ende geht das Ergebnis so in Ordnung", pflichtete auch Trainer Ole Werner bei. "Wir haben sehr konzentriert verteidigt und nicht allzu viel zugelassen. Am Ende sind wir für unsere Beharrlichkeit und Geduld belohnt worden, weil wir bei unseren Vorgaben geblieben sind, nämlich das Tempo hochzuhalten, die Bälle vorne in die Spitze zu bringen, das Zentrum zu besetzen und nie die Absicherung zu vernachlässigen."

Kapitän Hauke Wahl sprach von "einer reifen Leistung", denn: "Wir wussten, dass der Gegner wenig zulassen würde, wir geduldig bleiben müssen und selbst wenig zulassen dürfen. Das haben wir über 90 Minuten geschafft."

Bartels und die Störche haben einen Lauf

"Wir mussten viel Geduld haben und haben uns am Ende die drei Punkte erkämpft", analysierte auch Bartels, der in Topform ist: Der 33-Jährige traf in drei Spielen in Folge und scorte in fünf Partien in Serie (drei Tore, vier Assists). Die Komplimente aber gab der Rückkehrer von Werder Bremen direkt an die Kollegen weiter: "Wir haben einfach eine Bombentruppe, einen super Zusammenhalt, die Qualität ist da und wir gewinnen auch so enge Spiele wie jetzt. Aber das wird nicht von alleine so weitergehen, wir müssen wieder arbeiten."

Etwa am Sonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) im Auswärtsspiel beim SV Sandhausen, wenn Kiel die Tabellenführung am Hardtwald verteidigen möchte. "Für uns ist wichtig, dass wir weiterhin von Spiel zu Spiel schauen und uns auch am Sonntag wieder perfekt auf den Gegner einstellen. Das hat uns zuletzt ausgemacht", sagte Dehm. "Wir bleiben auf dem Boden, bleiben hungrig und wollen am Sonntag in Sandhausen nachlegen", betonte Wahl. Die Störche sind seit sieben Runden unbesiegt und feierten zuletzt vier Siege in Serie.

cru