Bundesliga

TSG Hoffenheim: Balsam für Oliver Baumann

Frustbewältigung bei Flick

Balsam für Baumann

Zu Höherem berufen: Nationalspieler Oliver Baumann.

Zu Höherem berufen: Nationalspieler Oliver Baumann. IMAGO/Jan Huebner

Die jüngsten Entwicklungen und Leistungen der TSG ließen nun nicht gerade auf eine Nominierung des Torhüters für die Nationalelf schließen. Zu sehr war Hoffenheim am Ende zur Schießbude verkommen. Auf 60 Gegentore summierten sich die Einschläge hinter Baumann, der allein in den finalen drei Partien 13-mal hinter sich greifen musste. Viel zu oft allein gelassen von seinen indisponierten Vorderleuten leistete sich der 31-Jährige zwar keine eklatanten Patzer, konnte dem Geschehen aber auch nicht mit außergewöhnlichen Paraden eine Wendung geben und blieb meist machtlos.

"In mir herrscht eine große Leere"

Für den ehrgeizigen und stets lern- und entwicklungsbereiten Torhüter eine schwere Zeit, die er bei der taumelnden TSG erlebte. Von einer Enttäuschung in den nächsten Frust getrieben hatte Baumann sogar öffentlich Defizite in Sachen Professionalität bei den Kollegen wie im Klub angeprangert. "Es sind viel zu viele Gegentore in dieser Saison. Wir können nicht mit solchen Auftritten wie in den vergangenen neun Spielen in die neue Saison gehen. Intern gibt es nun einige Dinge zu klären", hatte Baumann nach dem 1:5 in Gladbach geschimpft, mittlerweile wurde mit der Trennung von Trainer Sebastian Hoeneß schon reagiert, "es ist unerklärlich, wie wir eingebrochen sind. Es war nicht nur eine schlechte Phase, es waren neun Spiele. Das ist zu lang. In mir herrscht eine große Leere.“

Die kann Baumann nun in einem anderen Umfeld wieder füllen. Denn trotz des Negativlaufes in Hoffenheim nominierte Hansi Flick ihn in den Kreis der Nationalmannschaft, weil sowohl Barcelonas Marc-André ter Stegen (pausiert nach Absprache) als auch der verletzte Bernd Leno (FC Arsenal) fehlen. Also kann Baumann im vorgelagerten Trainingscamp in Marbella und rund um die Nations-League-Spiele gegen Italien (4.6., 14.6.), England (7.6.) und Ungarn (11.6.) wieder auf andere Gedanken kommen und positive Energie tanken.

Lässt Flick ihn diesmal ran?

Baumann hatte schon mehrfach zu Flicks Aufgebot gezählt, ohne jemals zum Einsatz gekommen zu sein. Die Nominierung ist sicher auch eine Geste der Dankbarkeit seitens des Bundestrainers. Nie hatte Baumann seinen Traum für beendet erklärt, irgendwann einmal wenigstens ein A-Länderspiel für sein Land absolvieren zu dürfen. Mal sehen, wie weit Flicks Dankbarkeit und Vertrauen gehen. So oder so dürfte Baumann nun mit einem erfreulichen Abschluss in den verspäteten Sommerurlaub gehen.

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Michael Pfeifer

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