Bundesliga

Baku im Dauertief: "Ich werde da rauskommen"

Vom Wolfsburger Shootingstar zum Sorgenkind

Baku im Dauertief: "Ich werde da rauskommen"

Selten im Rampenlicht: Wolfsburgs Ridle Baku.

Selten im Rampenlicht: Wolfsburgs Ridle Baku. IMAGO/regios24

Während die Nationalmannschaft ihre letzten Spiele vor der WM in Katar bestritten hat, trainiert Ridle Baku dieser Tage in Wolfsburg. Der Mann, der nach seinem Wechsel 2020 von Mainz zum VfL zum Shootingstar avancierte und Nationalspieler aufstieg, hat seit der vergangenen Saison mit arg schwankenden Leistungen zu kämpfen. Seine Trainer verzweifeln manchmal, sehen einerseits das riesige Potenzial des 24-Jährigen, das so gar nicht passt zu teilweise unerklärlichen Aussetzern und spannungslosen Auftritten.

Woran liegt’s, dass Baku nicht mehr konstant an sein Spitzenniveau herankommt? "Erklären kann ich es nicht", antwortet der viermalige Nationalspieler, der zumindest darauf verweist, in seiner Top-Saison vornehmlich vorne rechts gespielt zu haben. Aktuell ist er unter Niko Kovac als Rechtsverteidiger gefragt, der freilich im Ballbesitz weit nach vorne schiebt. "Ich will mein Bestes geben", versichert Baku. Derzeit aber sei es kompliziert. "In der Mannschaft läuft es nicht, dann ist es schwierig, individuell herauszustechen."

Wolfsburgs Misere? Auch Baku ist ratlos

In der Wolfsburger Mannschaft läuft es nicht - und das schon im zweiten Jahr in Folge. Und wie in der vergangenen Saison kommen die Verweise auf die Qualität und das Potenzial, das in diesem Kader stecke. Doch was hindert die Spieler daran, all das abzurufen? "Gute Frage", antwortet Baku ratlos, "ich kann es schlecht erklären. Ich fange bei mir an, ich bin auch nicht auf Topniveau." Was wohl kein VfL-Spieler derzeit für sich reklamieren kann - Platz 17 ist die Folge. Dennoch gibt sich Baku überzeugt: "Wenn wir unser ganzes Potenzial ausschöpfen, sind wir eine Mannschaft, die in dieser Region nichts zu suchen hat."

Baku selbst sah sich auch ganz woanders als im Tabellenkeller. Mit seinem Aufstieg zum Nationalspieler und der Qualifikation zur Champions League erreichte er schon in seinem ersten VfL-Jahr Großes, seither aber geht es bergab. Der WM-Zug droht ohne ihn abzufahren. Die Hoffnung gibt Baku zwar nicht auf („Ich will versuchen, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein“), er weiß aber auch, dass andere Dinge momentan wichtiger sind. "Da stelle ich meine individuellen Ansprüche hinten an und versuche, im Verein gute Leistungen zu bringen."

Er will raus aus dem Dauertief, das Bemühen lässt sich ihm nicht absprechen. Allein: Gelingen will ihm auch in dieser Saison bislang nicht viel. Eine frühe Ansage von Sportdirektor Marcel Schäfer („Er muss ein paar Dinge für sich verbessern, gerade was Fokus, Konzentration und Aufmerksamkeit betrifft“) blieb ohne nennenswerten Positiveffekt. Baku präsentiert sich dennoch kämpferisch - und optimistisch: "Ich werde da rauskommen", betont er, "da bin ich mir sicher." Nur wann?

Thomas Hiete

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