2. Bundesliga

Fürth: Azzouzi spricht über seine Geste Richtung Tribüne

Fürth nach dem verpatzten Saisonstart

Azzouzi und der Fan-Frust: "Ich muss mir eine solche Geste verkneifen"

Rachid Azzouzi reagiert nach dem Karlsruhe-Spiel auf Unmutsbekundungen von den Rängen.

Rachid Azzouzi reagiert nach dem Karlsruhe-Spiel auf Unmutsbekundungen von den Rängen. IMAGO/Zink

Nach vier Pflichtspielen steht die SpVgg aus Fürth noch ohne Sieg in der neuen Saison dar. Zwei Punkte holte der Bundesliga-Absteiger in den Heimspielen gegen Kiel (2:2) und Karlsruhe (1:1), doch vor allem die Darbietungen im Franken-Derby beim 1. FC Nürnberg (0:2) und in der 1. DFB-Pokalrunde bei den fünftklassigen Stuttgarter Kickers (0:2) sorgten für viel Frust unter den Kleeblatt-Fans.

Ihrem Unmut Luft verschafften sich die Anhänger nicht nur nach der Pokal-Blamage auf der Waldau. Auch das Remis gegen Schlusslicht Karlsruhe wurde teilweise mit Pfiffen von den Rängen quittiert. Für Aufsehen sorgte dabei Geschäftsführer Azzouzi, der sich nach dem Schlusspfiff zu Zuschauern auf der Haupttribüne umgedreht und dabei den Finger über die Lippen gelegt hatte. Eine Geste, die wiederum Kritik hervorrief. "Das waren einige wenige, die sich meines Erachtens unverhältnismäßig geäußert haben, es ging nicht um die Pfiffe. Ich bin kein Freund davon, die eigene Mannschaft auszupfeifen, aber das muss ich auch nicht sein", erklärte der Ex-Profi im Interview mit den Nürnberger Nachrichten und der Nürnberger Zeitung den Vorfall und betonte selbstkritisch: "Ich muss mir eine solche Geste verkneifen."

Bei allem, was man sich wünscht und erhofft, haben wir in den vergangenen Jahren aber klar überperformt.

Rachid Azzouzi

Dessen ungeachtet ist der 51-Jährige trotzdem darum bemüht, den schwierigen Saisonstart einzuordnen - und um Geduld zu werben: "Ich kann verstehen, dass nach der Bundesliga-Saison eine gewisse Frustration da ist. Bei allem, was man sich wünscht und erhofft, haben wir in den vergangenen Jahren aber klar überperformt. Und vielleicht führt das jetzt dazu, dass man es als selbstverständlich erachtet, was wir uns erarbeitet haben und vergisst, dass Dinge manchmal Zeit brauchen."

Vorschau

Zeit, die der neue Cheftrainer Marc Schneider bekommen soll. Auch der Schweizer weiß, dass sein Team noch viel Luft nach oben hat. Trotz des vorhandenen Gerüsts, das Azzouzi und der Leitl-Nachfolger vom Neuanfang in der 2. Liga überzeugen konnten, wirkt das Team noch nicht aufeinander abgestimmt. Schneider fordert entsprechend, "die fußballerische Qualität, die zweifelsohne da ist, draufzupacken". 

Chance zur Besserung bietet sich am Sonntag, wenn die Franken bei Fortuna Düsseldorf gastieren. "Entscheidend ist, dass wir im Verein unseren insgesamt sehr erfolgreichen Weg weiterverfolgen und uns nicht runterziehen lassen, wenn die Stimmung gerade nicht so euphorisch ist", appelliert Azzouzi an die Mannschaft - und das Umfeld.

pau, FI

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