2. Bundesliga

Azzouzi giftet gegen Magath: "Das macht mich fassungslos"

Nach Fürth-Aussage im kicker-Interview

Azzouzi giftet gegen Magath: "Das macht mich fassungslos"

Deutlicher Konter: Rachid Azzouzi (li.) und Felix Magath.

Deutlicher Konter: Rachid Azzouzi (li.) und Felix Magath. imago images

Mit nur 18 Punkten war die SpVgg Greuther Fürth 2021/22 auch beim zweiten Bundesliga-Abstecher ihrer Klubgeschichte direkt wieder abgestiegen. Dass Felix Magath den Franken am Montag in einem kicker-Interview deshalb mangelnde Ambitionen unterstellte, ließ SpVgg-Sportdirektor Rachid Azzouzi nun zum großen Gegenschlag ausholen.

"Vereine wie Fürth sind zufrieden mit dem Abstieg, weil sie in der Bundesliga viel Geld verdient haben. Das hat mit Sport wenig zu tun", hatte Magath gesagt. "Es geht um den entschlossenen Versuch, sportlich das Ziel zu erreichen. Daumendrücken allein reicht nicht. Die Heidenheimer gehen die Sache sicher anders an, die werden sich wehren."

In einem fünfseitigen Schreiben auf "Linkedin" fordert Azzouzi nun: "Mehr Respekt, Herr Magath!", und wirft dem seit Mittwoch 70-Jährigen mangelnden Respekt vor. "Dieser kurze Abschnitt hat mich fassungslos gemacht, und ich möchte es einfach nicht so stehenlassen. Denn wenn ein zweifellos sehr erfolgreicher ehemaliger Spieler und Trainer, den ich für seine Erfolge auch sehr respektiere und bewundere, sich anmaßt, unsere Arbeit, insbesondere aber unsere Philosophie und Einstellung in einem kicker-Interview auf so eine respektlose Weise zu bewerten versucht, dann muss ich mich zur Wehr setzen."

"Populistische, unsachliche Parolen"

Weiter schreibt Azzouzi, der Magath nach eigener Aussage nur einmal traf: "Wenn Sie sich auch nur ein wenig intensiver mit unserem wunderbaren Verein beschäftigen würden und nicht nur irgendwelche populistischen, unsachlichen Parolen raushauen würden, dann wüssten Sie, dass wir nicht eine einzige Saison, auch wenn sie noch so ausweglos erscheint, abschenken."

In jener Saison habe Fürth den "mit Abstand kleinsten Etat" der Bundesliga gehabt, dazu hätten fünf Stammspieler den Klub verlassen, darunter in Anton Stach und David Raum zwei spätere A-Nationalspieler. "Diesen hohen sportlichen Verlust konnten wir mit unseren wirtschaftlichen Möglichkeiten nicht kompensieren." Es sei bei aller Euphorie darum gegangen, "kein Harakiri zu betreiben", so Azzouzi. Auch ein höheres wirtschaftliches Risiko hätte die Chancen auf den Klassenerhalt seiner Ansicht nach nicht signifikant erhöht.

Azzouzis Anspielungen auf Wolfsburg und Würzburg

"Wir verfolgen konsequent unseren eingeschlagenen Weg - nur das Geld auszugeben, was wir auch einnehmen. Wir haben für den Status Quo weder Investoren noch Mäzene und auch keine Automobilhersteller gebraucht, die jedes Minus ausgleichen!", betont Azzouzi in Anspielung auf Magaths einstigen Arbeitgeber VfL Wolfsburg - und macht noch eine weitere stichelnde Anspielung.

Das Original

"Wo spielt der Verein, den Sie als gebürtiger Unterfranke eine Saison lang gemanagt haben und die mit ähnlichen wirtschaftlichen Bedingungen arbeiten müssen wie wir? Hatten Sie damals auch keine Lust zu gewinnen? Sind Sie damals auch kampflos abgestiegen oder waren nur alle um sie herum nicht gierig genug, um die Liga halten zu können?", fragt Azzouzi mit Blick auf die Würzburger Kickers, die 2021 in die 3. und 2022 in die 4. Liga abstiegen. "Ich lade Sie gerne Ende März nächsten Jahres zu unserem Heimspiel gegen die Würzburger Kickers ein! Im Duell gegen unsere U 23!"

jpe

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