Bundesliga

VfB Stuttgart: Wehrle und Mislintat räumen Differenzen aus

Gespräche über Vertragsverlängerung erst Ende November

Aussprache mit Mislintat - Wehrle räumt Fehler ein

Es gab Redebedarf beim VfB: Sportdirektor Sven Mislintat.

Es gab Redebedarf beim VfB: Sportdirektor Sven Mislintat. picture alliance / Pressefoto Rudel

Rund um die Vorstellung von Christian Gentner, Sami Khedira und Philipp Lahm, die in verschiedener Funktion zum VfB zurückkehren, war deutlich geworden, dass Mislintat in die Gespräche, die Vorstandschef Alexander Wehrle mit dem Trio im Vorfeld geführt hatte, nicht eingeweiht gewesen war. Es herrschte Gesprächsbedarf zwischen dem Duo.

Der VfB sah sich jetzt sogar gezwungen, eine Pressemitteilung herauszugeben, in der sich Mislintat auch kritisch zum Verfahren äußert. "Wir hätten es als deutlich zielführender empfunden, von Anfang an in den Prozess zur Verpflichtung von Christian Gentner eingebunden worden zu sein", sagt er und meint damit auch Trainer Pellegrino Matarazzo und Markus Rüdt (Direktor Sportorganisation).

Während Khedira und Lahm nur beratende Funktion für Präsidium und Vorstand zukommt, wird Gentner als Leiter der Lizenzspielermannschaft ab Januar ins operative Geschäft integriert und arbeitet damit direkt mit Mislintat und Rüdt zusammen.

Wehrle zeigt sich einsichtig: "Das ist mit Sven ausgeräumt"

Späte Einsicht zeigt auch Wehrle jetzt: "Es wäre im Nachhinein sicher besser gewesen, Markus Rüdt und Sven Mislintat frühzeitig einzubinden. Das ist besprochen und mit Sven ausgeräumt."

Vor allem bei vielen Fans geht die Sorge um, dass Mislintat sich vor den Kopf gestoßen fühlen könnte. Knapp 10.000 Anhänger haben bereits eine Petition unterschrieben, in der eine Vertragsverlängerung mit dem Sportdirektor gefordert wird, der aktuell nur noch bis 2023 gebunden ist.

Zwischen Wehrle und Mislintat habe es nun einen ersten "ausführlichen" Austausch über die weitere sportliche Ausrichtung des VfB gegeben, heißt es in der Klubmitteilung. "Wir haben detailliert über den Fahrplan für unsere Vertragsgespräche sowie über die Entscheidungen zur Erweiterung unserer Sport-Struktur gesprochen", so Wehrle.

Mislintat zeigt sich zumindest öffentlich versöhnlich. Obwohl in die Gespräche vorab nicht eingeweiht, "freuen sich Markus, Rino und ich sehr über die Rückkehr von Gente zum VfB und stehen dieser maximal positiv gegenüber. Wir werden ihn so in unser Team integrieren, als hätten wir ihn selbst ausgewählt. Ebenso freuen wir uns über die Einbindung von Sami Khedira und Philipp Lahm als Berater des Vorstands."

Weitere Gespräche erst im November

Mislintats Zukunft bleibt dennoch vorerst offen. Gemeinsam sei jetzt vereinbart worden, die Gespräche über die weitere Zusammenarbeit nach dem 15. Spieltag wieder aufzunehmen und bis zum Jahresende abzuschließen, teilte der VfB mit. Das heißt aber auch, dass die Hängepartie bis mindestens Mitte November weitergeht. Dann geht die Bundesliga in die WM-Pause und erst im neuen Jahr weiter.

Einfach werden die Gespräche so oder so nicht, das hatte Wehrle bereits angekündigt. "Wir sind beide keine einfachen, angenehmen Vertragsgesprächspartner", hatte er bei der Vorstellung des Trios in dieser Woche bereits durchscheinen lassen. Für den Verein und die Fans birgt die Personalie jedenfalls eine Menge Zündstoff.

tru

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