Bundesliga

Auch in Leverkusen Spuren hinterlassen: Schalke trauert um Klaus Täuber

Europapokalsieger wurde 65 Jahre alt

Auch in Leverkusen Spuren hinterlassen: Schalke trauert um Klaus Täuber

Wusste, wo das Tor steht: Klaus Täuber (1958-2023).

Wusste, wo das Tor steht: Klaus Täuber (1958-2023). imago images / RHR-Foto

Am Abend des 18. Mai 1988 sollte er der letzte Leverkusener Elfmeterschütze sein. Klaus Täuber, ein wuchtiger Linksfuß. Als sich im Final-Rückspiel des UEFA-Cup längst auch einige Zuschauer auf dem Rasen versammelt hatten, verwandelte er trocken. Espanyol Barcelonas Sebastian Losada daraufhin nicht.

Der Europapokalsieg mit Bayer 04 Leverkusen war der größte Erfolg in der Karriere des Erlangers, der im Herzen ein Schalker geblieben war. "Europapokalsieger wäre ich lieber mit Schalke gewesen", zitiert S04 den dynamischen Offensivmann in einer Mitteilung zu Täubers Tod, zu dem der Verein keine weiteren Angaben machte. Täuber wurde 65 Jahre alt.

Mit seinen Brüdern Jürgen und Stephan bildete Täuber das einzige Brüder-Trio, das in der Bundesliga aktiv war. Klaus' Karriere hatte 1976 beim 1. FC Nürnberg begonnen, nach vier Jahren folgten deren drei bei den Stuttgarter Kickers und wieder vier im Schalke-Trikot. Überall vermochte er als Torjäger zu glänzen, häufte die beeindruckenden Zahlen von 51 Toren in 137 Bundesliga-Spielen sowie 89 Treffern in 197 Zweitliga-Partien an.

Schalke hatte sich Täuber 1983 ausgerechnet nach dessen Abstieg angeschlossen, daraufhin das legendäre 6:6 im DFB-Pokal gegen den FC Bayern miterlebt und derweil für den direkten Wiederaufstieg gesorgt. 1987 ging es durchaus gegen seinen Willen nach Leverkusen - die Königsblauen brauchten das Geld: "Ich wäre nie weggegangen, nicht für 100.000 Mark mehr", so Täuber: "Aber der Verein musste Spieler verkaufen, da bin ich nach Leverkusen gegangen."

Mit der Werkself feierte er gleich in der ersten Saison seinen großen Titel, ehe eine schwere Verletzung an der Wirbelsäule seine anekdotenreiche Karriere nur Monate später frühzeitig beendete. Täuber hatte sich aufgrund seiner körperbetonten Spielweise unter anderem den Spitznamen "Boxer" erworben und wurde von den Abwehrspielern der Bundesliga einmal zum "größten Klopper der Liga" gewählt.

"Ich gehe gerne dahin, wo es wehtut", hatte Täuber einmal gesagt. "Vor allem auch für mich."

nba