Bundesliga

Atemona und Röcker: Nachschub für Dardai

Hertha stockt Innenverteidiger-Kontingent auf

Atemona und Röcker: Nachschub für Dardai

Stoßen zum A-Team der Hertha: Cimo Röcker (li.) und Christalino Atemona.

Stoßen zum A-Team der Hertha: Cimo Röcker (li.) und Christalino Atemona. imago images/Matthias Koch

Ihr bislang letzter Pflichtspielgegner hieß Optik Rathenow, der nächste könnte RB Leipzig heißen. Cimo Röcker und Christalino Atemona sind für gewöhnlich in der Regionalliga Nordost zu Hause, seit Dienstag trainieren sie bei den Bundesliga-Profis mit - und bleiben angesichts der Verletzungs-Malaise auch erstmal oben dabei.  "Wir haben zu wenige Innenverteidiger, wir sind an ein Limit gekommen. Da brauchst du Unterstützung", sagte Trainer Pal Dardai nach der Einheit am Dienstagnachmittag. "Beide sind gut genug und haben es heute im Training gut gemacht."

Röcker, der bei Werder Bremen ausgebildet wurde, bringt mit 27 Jahren viel Erfahrung mit und gilt als ballsicherer Spieler. Er war unter Steffen Freund einst Stammkraft in der deutschen U-17-Nationalmannschaft und spielte bei der U-17-WM 2011 in Mexiko an der Seite von Emre Can, Mitchell Weiser, Rani Khedira und Kaan Ayhan in jenem Team, das Bronze gewann und im kleinen Finale Brasilien mit 4:3 düpierte. Über Hannover 96, Fortuna Köln und Viktoria Berlin landete Röcker in diesem Sommer bei Hertha, wo er im Talente-Pool der U 23 als Führungskraft eingeplant ist.

Der deutsche U-19-Nationalspieler Atemona durchlief mit Marton Dardai sämtliche U-Teams in der Hertha-Akademie, er gilt als dynamischer, robuster Innenverteidiger. "Wahrscheinlich wird einer der beiden nach Leipzig mitreisen", kündigte Coach Dardai an, "vielleicht sogar beide."

Jugend forscht bei der Hertha

Beginnen sollen am Samstag im Abwehrzentrum Niklas Stark, Marton Dardai und Linus Gechter. Dardai ist 19, Gechter - zuletzt in Bochum (3:1) und gegen Fürth (2:1) jeweils eingewechselt und mit guter Leistung - erst 17. "Linus, Marton und Niklas - das ist im Moment der Stamm. Wenn noch etwas passiert, haben wir Möglichkeiten bis zur U 17", sagte der Trainer. Verzichten muss er in der Defensive derzeit auf Dedryck Boyata, Jordan Torunarigha (beide Muskelverletzung im Oberschenkel) und Lukas Klünter (Schulter-OP), die allesamt mehrere Wochen fehlen werden.

Piatek und Jovetic vor Rückkehr?

In den Kader zurückkehren könnte Angreifer Krzysztof Piatek nach seinem Mitte Mai erlittenen Knöchelbruch. Ganz rund findet der Trainer den Bewegungsablauf des polnischen Nationalspielers im Moment noch nicht. Nach dem Training auf kleinem Feld am Dienstag plant Dardai am Mittwoch ein internes Testspiel auf Großfeld über zwei- oder dreimal 20 Minuten. "Auf engem Raum wissen wir, was er kann", so Dardai über Piatek. "Jetzt müssen wir ihn auf großem Feld prüfen."

Auch bei Stevan Jovetic, der Ende August beim 0:5 in München eine Wadenblessur davongetragen hatte, stehen die Zeichen auf Rückkehr - spätestens für das Heimspiel gegen den SC Freiburg am 2. Oktober. Der Montenegriner absolvierte am Dienstag ein Lauftraining, für den Mittwoch ist ein Belastungstest mit Athletiktrainer Hendrik Vieth angesetzt. Was das Fundament an Training angeht, sei es vermutlich "einen Tick zu wenig für dieses Wochenende", lautete Dardais Prognose. "Aber wenn Jove alles durchhält, ist er gegen Freiburg wieder dabei."

Steffen Rohr

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