Bundesliga

Arnold: "Wir sind nicht Bayern München"

Wolfsburger Gegentore in Geschenkpapier - Van Bommel wird ernst: "Unglaublich"

Arnold: "Wir sind nicht Bayern München"

Hofft auf einen positiven Effekt aus der Hoffenheim-Pleite: Maximilian Arnold.

Hofft auf einen positiven Effekt aus der Hoffenheim-Pleite: Maximilian Arnold. Getty Images

Dass die Bäume für den VfL Wolfsburg nicht in den Himmel wachsen würden, das war den Verantwortlichen auch schon vor der Niederlage in Sinsheim klar. Mark van Bommel wurde nach dem Vier-Siege-Start in die Bundesliga nicht euphorisch, nun wird ihm auch die erste Pleite nicht den Boden unter den Füßen wegreißen. "Wir müssen realistisch bleiben", mahnt der Trainer, als Fragen aufkommen zu den nun drei Spielen am Stück (0:0 in Lille, 1:1 gegen Frankfurt und nun Hoffenheim) ohne Sieg. Als gar das Wort Wende fällt, wird van Bommel sehr ernst. "Das ist unglaublich, dass wir jetzt darüber reden, wie kriegen wir die Wende. Als ob wir zehn Spiele nicht gewonnen haben."

Nein, es war die erste Pleite in der Bundesliga für den neuen Trainer, der das Spiel im Rückblick dennoch positiver einordnete ("Ich denke, wir haben ein gutes Spiel abgeliefert") als es tatsächlich aussah. Bei der Analyse kratzte van Bommel lediglich an der Oberfläche. "Wir haben keine Tore geschossen." Tatsächlich hat seine Mannschaft nur wenige echte Torchancen herausgespielt und defensiv - ganz ungewohnt - regelrecht Gegentore in Geschenkpapier eingepackt. Beim Hoffenheimer Ausgleich schlief Maximilian Philipp dramatisch, ebenso machte er beim 1:2 nur Alibi-Druck auf Passgeber Florian Grillitsch, der mit seinem tiefen Ball Jerome Roussillon schlecht aussehen ließ. Und beim 1:3 hob Kevin Mbabu zwar am schnellsten die Hand, um eine nicht existierende Abseitsstellung des Torschützen Pavel Kadarabek anzuzeigen, hätte aber viel besser klärend auf den Pfostenabpraller reagiert. Nachlässigkeiten, die der VfL in der Vergangenheit so nur selten und schon gar nicht in dieser Fülle offenbart hat.

Am deutlichsten wurde schließlich Maximilian Arnold nach der Niederlagen-Premiere. Vor allem die schwache zweite Hälfte kritisierte der Mittelfeldchef bei DAZN: "Wenn wir nicht 100 Prozent geben, ist es richtig schwer, in der Bundesliga jemanden zu schlagen." Zudem ordnete er ein: "Man muss auch mal ehrlich sagen: Wir sind nicht Bayern München, die jede Woche gewinnen und alles in Grund und Boden spielen." Vielmehr sieht Arnold einen "Lernprozess" für seine Mannschaft und hofft auf einen positiven Effekt aus der Hoffenheim-Pleite: "Vielleicht war es für uns ganz gut, dass wir mal einen auf den Deckel bekommen haben." Wiedergutmachung ist rasch möglich: Schon am Mittwoch (21 Uhr, LIVE! bei kicker) spielt der VfL in der Champions League gegen den FC Sevilla.

Thomas Hiete

Bilder zur Partie TSG Hoffenheim - VfL Wolfsburg