Bundesliga

Arminia Bielefeld trennt sich von Trainer Frank Kramer

Torwarttrainer übernimmt abstiegsbedrohten Bundesligisten

"Zeit der Ausreden ist vorbei": Arminia trennt sich von Trainer Kramer

Nicht mehr länger Trainer von Arminia Bielefeld: Frank Kramer.

Nicht mehr länger Trainer von Arminia Bielefeld: Frank Kramer. IMAGO/Ulrich Hufnagel

Vier Spieltage vor dem Saisonende steht die Arminia auf dem vorletzten Platz, am Sonntag kassierte der Vorjahresaufsteiger eine 0:3-Niederlage gegen Bayern München - das siebte Spiel in Folge ohne Sieg für Bielefeld, das in diesem Zeitraum nur einen Zähler holte (glückliches 1:1 gegen Stuttgart). Um den Bundesliga-Abstieg doch nochmal abwenden zu können, haben sich die Verantwortlichen nun für einen Trainerwechsel entschieden: Nach rund 13 Monaten auf der Alm muss Kramer seinen Hut nehmen. Das gilt auch für dessen Assistenten Ilia Gruev, der mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden wurde.

Kostmann übernimmt Chefposten - Henke kommt dazu

Torwarttrainer Marco Kostmann übernimmt mit sofortiger Wirkung die Aufgabe des Cheftrainers und wird von den bisherigen Assistenten Stefan Kleineheismann und Sebastian Hille unterstützt. Zudem wurde mit Michael Henke ein neuer Co-Trainer verpflichtet. Bereits am Mittwochvormittag leitete das neue Trainerteam die erste Einheit mit der Mannschaft.

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"Frank Kramer hat im vergangenen Jahr den Klassenerhalt mit dem Team erreicht. Diesen Erfolg wird ihm keiner mehr nehmen", wird Samir Arabi, Sportgeschäftsführer des DSC, zitiert: "Nach einem holprigen Saisonstart sind wir gemeinsam sehr erfolgreich aus der Krise herausgekommen, konnten diese Form zuletzt jedoch nicht mehr abrufen. Nach vielen intensiven Gesprächen und einer ausführlichen Analyse der aktuellen Situation sind wir nicht mehr überzeugt davon, dies in der bestehenden Konstellation noch einmal zu schaffen."

Alle Beteiligten sind gefordert. Die Zeit der Ausreden auf und neben dem Platz ist jetzt vorbei.

Samir Arabi

Man wolle der Mannschaft "einen Impuls geben, um den Verbleib in der Bundesliga zu realisieren. Dies ist unser aller Ziel. Es gilt, den Blick jetzt nach vorne und nicht mehr zurück zu richten. Alle Beteiligten sind gefordert. Die Zeit der Ausreden auf und neben dem Platz ist jetzt vorbei", so Arabi.

Auch Kramer meldete sich in der Vereinsmitteilung nochmal zu Wort: "Ich möchte mich bei den Spielern, dem Staff, den Geschäftsführern und Gremienmitgliedern, den Fans und allen Arminen für das vertrauensvolle und intensive Miteinander bedanken. Es war mir eine Freude. Wir haben den Klassenerhalt in der letzten Saison aus einer ähnlichen Situation heraus geschafft und ich bin der festen Überzeugung, dass die Arminia dieses große Ziel auch diesmal erreichen wird. Ich glaube an die Gruppe und drücke der Arminia die Daumen."

Köln, Hertha, Bochum, Leipzig

Kramer hatte die Arminia im März 2021 übernommen und war auf Aufstiegstrainer Uwe Neuhaus gefolgt. Im vergangenen Sommer gelang dem gebürtigen Memminger mit seiner Mannschaft der Klassenerhalt. In dieser Spielzeit tat sich sein Team deutlich schwerer, stand schon bei Abschluss der Hinrunde auf einem direkten Abstiegsplatz und muss nach nur zwei Siegen in der Rückserie um den Klassenerhalt bangen. In 44 Pflichtspielen gelangen ihm zehn Siege, bei 16 Remis und 18 Niederlagen.

Der Relegationsplatz, den der VfB Stuttgart derzeit belegt, ist zwei Punkte, das rettende Ufer drei Zähler entfernt. Bielefeld spielt am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) beim 1. FC Köln, anschließend kommt es zum wohl wegweisenden Heimspiel gegen den direkten Konkurrenten Hertha BSC. Zum Abschluss reisen die Arminen nach Bochum und empfangen schließlich Europa-League-Halbfinalist Leipzig.

pau

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