Am Ende war der Bielefelder Widerstand doch gebrochen. Mehr als 80 Minuten lang hatte sich die Arminia gegen die Münchner Überlegenheit gestemmt, sie hatte wacker gekämpft und den Bayern das Leben schwer gemacht - dann aber traf der eingewechselte Musiala nach einem Querpass von Lewandowski aus fünf Metern zum 0:3 und entschied die Partie (86.).
Es war der Schlusspunkt eines ereignisreichen Spiels, in dem sich Bielefeld ziemlich teuer verkaufte, letztlich aber doch die Klasse der Bayern anerkennen musste.
Jeweils vier Neue in den Startformationen
Im Vergleich zum vorangegangenen 0:4 in Wolfsburg hatte Bielefelds Trainer Frank Kramer vier Änderungen an seiner Startelf vorgenommen. Anstelle von Brunner, Krüger (beide verletzt), Andrade und Hack (beide Bank) begannen Ramos, Laursen, Kunze und Okugawa.
Auch Bayern-Coach Julian Nagelsmann stellte nach dem Champions-League-Aus gegen Villarreal auf vier Positionen um. Nianzou, Davies, Sabitzer und Gnabry ersetzten Hernandez, Coman (beide muskuläre Probleme), Sané und Musiala (beide Bank).
Bayern dominieren, Laursen trifft
Bundesliga, 30. Spieltag
Die Bayern ergriffen von Anfang an die Initiative, bauten eine Menge Druck auf und gingen früh in Führung: Nachdem Ortega Moreno bei einem Lewandowski-Kopfball noch das 0:1 verhindert hatte (8.), war es Laursen, der den Ball ins eigene Tor beförderte (10.). Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck hatte den Treffer zunächst nicht anerkannt, weil sein Assistent eine Abseitsstellung gesehen hatte - nach VAR-Eingriff zählte das Tor aber.
Nun waren die Bayern obenauf, versäumten es zunächst aber nachzulegen (Goretzka, 17.). Die Bielefelder hielten kämpferisch dagegen - und mussten dann anerkennen, dass in einer turbulenten Schlussphase mehrere knappe Entscheidungen gegen sie ausfielen. Erst durfte die Arminia nach einem Treffer von Okugawa nur kurz jubeln (43., Abseits), dann sah Nianzou nach einem Ellenbogen-Einsatz gegen Kunze nur Gelb (45.) - und dann erhöhte Gnabry, dessen Tor erst nach VAR-Eingriff den Weg auf die Anzeigetafel fand (45.+7).
Prietl und Pieper vergeben
So ging es mit einem 0:2 und zwei weiteren Rückschlägen für Bielefeld in die Kabine, denn Kramer hatte im ersten Durchgang gleich zweimal verletzungsbedingt wechseln müssen (Laursen, Kunze). Dass seine Elf auch nach Wiederbeginn nicht aufsteckte, verdiente höchste Anerkennung. Wie schon Prietl vor der Pause (45.+7) hätte Pieper nach dem Seitenwechsel treffen können (63.) - am Ende aber war es Musiala, der auf der anderen Seite einnetzte (86.), ehe der 18-jährige Vidovic noch zu seinem Bundesliga-Debüt kam (89.).
So blieb die Arminia zum siebten Mal in Serie ohne Sieg. Die Bayern hingegen können am nächsten Samstagabend (18.30 Uhr) mit einem Sieg gegen Borussia Dortmund die Meisterschaft unter Dach und Fach bringen. Bielefeld ist bereits am Nachmittag (15.30 Uhr) beim 1. FC Köln zu Gast.